Zur Bürgerversammlung der Marktgemeinde Winklarn konnte Bürgermeisterin Sonja Meier einen vollen Saal interessierter Bürger begrüßen. Meier ließ das vergangene Jahr Revue passieren. Namentlich gedachte sie der 19 Verstorbenen und auch Altbürgermeister Ernst Rücklinger von der Patengemeinde Winklarn in Niederösterreich. Neun Paare schlossen den Bund fürs Leben, elf Geburten wurden gemeldet. 1379 Einwohner zählt Winklarn derzeit. Als familienfreundliche Gemeinde deckt der Markt die Grundversorgung vollständig ab: Meier nannte Kindergarten mit Kinderkrippe, Grundschule mit Mittagsbetreuung einschließlich Mittagessen und Ferienbetreuung, zwei Banken, Metzgereien, Bäckereien, Konditorei, Café, Wirtshäuser, Handwerksbetriebe, die Grundversorgung mit Lebensmitteln und die hausärztliche Versorgung mit Apothekendienst.
Ausbau der Bahnhofstraße
Weitere Einrichtungen bereichern das Leben in der Kommune: Die fünf Feuerwehren und die Gruppe der First Responder sind im Rettungswesen nicht mehr wegzudenken. Die Wasserversorgung verfügt über eigene Trinkwasserquellen. Es gibt einen Mehrgenerationenspielplatz und Sportplatzanlagen. Was den Recyclinghof anbelangt, bat Sonja Meier um eine ordentliche Anlieferung nur zu den Öffnungszeiten. Der Kanalkataster wird demnächst fertig gestellt. Dann kann der Ausbau der Bahnhofstraße in Angriff genommen werden. Die Planung liegt in den Händen des staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach. Auch der Breitbandausbau geht zügig voran. Ungefähr 100 Anwesen werden damit erschlossen. Im Bereich des Thammerhauses am Marktplatz werden Bayern-Wlan-Hotspots eingerichtet. Der Muschenrieder Badeweiher, der seit vielen Jahren als Angelweiher genutzt wurde, soll wieder seine alte Nutzung erhalten. Dafür fertigt Andreas Thammer einen Gestaltungsentwurf an.
Die Sanierungsarbeiten am ehemaligen Thammerhaus sind abgeschlossen. Es wird am 25. Januar 2020 eingeweiht. "Thammer Haus Begegnung.Tradition.Kultur" wird der neue Name sein. Eine Vielzahl von Fördergeldern ermöglichte die Sanierung. Von der Bausumme in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro musste die Marktgemeinde nur 400 000 Euro bezahlen. Momentan gibt es sieben Angestellte bei der Kommune, vier Stammarbeiter, eine Reinigungskraft und zwei Arbeiter am Recyclinghof. Für den Schulverband kommen noch zwei Reinigungskräfte, zwei Frauen für die Mittagsbetreuung und eine Schüleraufsicht dazu. Nach einem Jahr Probelauf, mit vollster Zufriedenheit, wird der Winterdienst für weitere drei Jahre dem Lohnunternehmen Zimmermann aus Langau übertragen. Die Innerortsbereiche in Winklarn, Muschenried und Schneeberg übernimmt weiterhin der Bauhof und in Muschenried räumt die gemeindlichen Gehsteige und den Parkplatz Tobias Bauer.
Keine neuen Kredite
Detailliert listete die Bürgermeisterin die finanzielle Lage der Kommune auf. Der Realsteuerhebesatz beträgt für Grundsteuer A und B und Gewerbesteuer weiter 320 Prozent. Trotz der großen Ausgaben brauchten keine neuen Kredite aufgenommen werden. Die Verschuldung kann sogar etwas zurückgeführt werden. Weiter informierte die Bürgermeisterin, dass Anja Ried Wahlleiterin der Gemeindewahlen und Edeltraut Völkl Stellvertreterin ist.
Ortsschild versetzen
In der Diskussion beantragte ein Bürger aus Haag, das Ortsschild wieder weiter außerorts zu versetzen. Dazu konnte die Bürgermeisterin keine Zusage geben, da dies im Entscheidungsbereich des staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach liege. Sie wird aber Kontakt zum Bauamt aufnehmen. Maria Baumer informierte über die Hausnamenschilder-Aktion, die von der LAG bezuschusst wird. Die Mesnerin stellt die Anfrage, den Gehsteig am ehemaligen Pfarrhof durch die Gemeinde zu räumen. Hierzu konnte keine Zusage gemacht werden. Sonja Meier bedankte sich in ihrem Schlusswort bei allen, die sich zum Wohle der Gemeinde einbringen, ob beruflich oder ehrenamtlich.
Ein großer Tagesordnungspunkt der Bürgerversammlung war die Kläranlage in Muschenried. Bürgermeisterin Sonja Meier informierte die anwesenden Bürger über den Sachstand. Am Scheibentauchkörper, der sogenannten biologischen Stufe, wurde ein gravierender Defekt festgestellt. Eine nähere Überprüfung ergab, dass die Lebensdauer der Maschinentechnik erreicht beziehungsweise schon überschritten ist. Außerdem läuft die wasserrechtliche Genehmigung ab. Die Planung zur Ertüchtigung der Anlage wurde dem Planungsbüro Zwick aus Weiden übergeben. Günter Schwab erläuterte der Versammlung die notwendigen Maßnahmen zur Reaktivierung der Anlage. Anhand von Skizzen und Bildern erklärte der Fachmann das Arbeiten und Funktionieren der neuen Anlage, die in die alten Betonfundamente und Mauern eingebaut wird. Den gestiegenen Anforderungen, Kohlenstoffabbau und Nitrifikation muss bei der Planung Rechnung getragen werden. Regenrückhaltebecken müssen sowohl in Haag als auch in Muschenried gebaut werden, in welcher Form muss jedoch noch diskutiert werden. Für Günter Schwab ist es besonders wichtig, dass die einzelnen Verschleißteile selbständig vom Bauhof ausgewechselt werden können und keine großen Kosten an Fremdfirmen entstehen. Die neue Kläranlage arbeitet wieder auf biologischer Basis, dabei muss aber der Fremdwasseranteil deutlich reduziert werden.
Über Kosten konnte Günter Schwab keine Angaben machen, da sich noch alles in Planung befindet. Sobald die Planungen und Kostenschätzungen abgeschlossen sind, werden die Bürger zu einer eigenen Informationsversammlung eingeladen. Fragen aus dem Publikum beantwortete der Fachmann kompetent und verständlich.













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