"Wasser und Leben aus dem Berg" titelte die Bildershow des Naturfotografen Joe Häckl aus Freising, den Josef Holler und Sebastian Kunschir, zwei Vorsitzende des Bürgerforums zum Erhalt des Frauensteins, in der dicht besetzten Bauhofhalle vorstellten. Als "Erzähler mit der Kamera" tauchte der Bildjournalist während der drei Monate, in denen er immer wieder in Winklarn weilte, in die Vielfalt der Natur ein und erstellte einen Multimediavortrag über das vielfältige Leben am Frauenstein.
"Mir ist das satte Grün aufgefallen", so Häckl, der damit das Wasservorkommen auf dem Berg dokumentierte. "Wasser ist die wichtigste und wertvollste Ressource", konstatierte er und belegte dies mit Erfahrungen aus seinen Reisen "um die halbe Welt". Ob Sonnenaufgang am Frauenstein, ein Dachsbau, kreisende Seeadler, Luchs, Bergmolche und Vögel, die Quellen aus dem Berg und seltene Blumen: Die Fotoserie faszinierte die Zuschauer und zeigte: Der Berg lebt. "Mich begeistert, was die Natur in Millionen Jahren hervorgebracht hat", schwärmte Häckl, der jedes noch so kleine Detail in dem ganz eigenen Kosmos eingefangen hat bis hinauf zum Burgbrunnen. "Ihr habt einen Schatz, der unbeschreiblich ist, euer Trinkwasser aus dem Berg", so sein Resümee, "solche Landschaften muss man erhalten."
Demgegenüber zeigten die drei Vorsitzenden des Bürgerforums, Sebastian Kunschir, Konrad Röhrl und Josef Holler auf, wie der Frauenstein ihrer Einschätzung nach aussähe, wenn man, wie geplant, bis zu acht Windkraftanlagen auf dem Berg errichtet. Die Schätze des Frauensteins wären durch den Bau der Anlagen unwiederbringlich verloren, so sagten sie. In einer Animation zeigten sie, wie die Windräder mit einer Gesamthöhe von 250 Metern und einem Rotor-Durchmesser von 175 Metern in die Landschaft und auf den Markt Winklarn eingreifen würden. Pro Anlage, so sagten sie, müssten 5000 Quadratmeter Wald abgeholzt und 150 Tonnen Baustahl sowie 2200 Kubikmeter Beton verbaut werden. "Die Bodenverdichtung wird zu weniger Grundwasserbildung führen", sind sich die Vorsitzenden einig, und die Grundstücksbesitzer sollten sich überlegen, ob sie wegen der Einnahmen eine ganze intakte Landschaft zerstören lassen wollen.
Breite Wege hin zu den Anlagen, teils asphaltiert, der Abrieb der Rotoren, der in das Trinkwasser gelangen könne, all das seien Gründe, die Anlagen nicht auf dem Frauenstein zu errichten. "Uns geht es um unser Trinkwasser, das wollen wir uns nicht zerstören lassen", so die Forderung, die unter dem Slogan "mitnand – schützen, erhalten, bewahren" auf Bannern postuliert wird. In ihrem anschließenden Statement stellte Bürgermeisterin Sonja Meier den "Schutz unseres Trinkwassers" als "oberste Priorität" dar, und man werde alles tun, um es zu erhalten.
Geplante Windkraftanlagen auf dem Frauenstein
- Bis zu acht Windräder in Planung
- Gesamthöhe 250 Meter
- Rotor-Durchmesser 175 Meter
- Bau von mindestens 4,50 Meter breiten Wegen zu den Anlagen, teils asphaltiert
- Pro Anlage 2200 Kubikmeter Beton, 120 Tonnen Baustahl, 5000 Quadratmeter Abholzung
- Bürgerforum: Das Trinkwasser darf nicht gefährdet werden
- Quelle: Bürgerforum zum Erhalt des Frauensteins
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