Reiner Reisinger gab bei einer Veranstaltung der Volkshochschule Einblick in die Winklarner Hinterglasmalerei, die bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgeht und Anfang des 20. Jahrhunderts endete. Ein besonderes Juwel der Hinterglasmalerei ist der Kreuzweg in der Kirche Stephan in Fronau.
Reiner Reisinger, ein Kenner und Experte dieser Malerei, ging auf die einzelnen Stationen ein. Von den ursprünglich 14 Stationen sind noch neun in einem sehr guten Zustand erhalten. Die fehlenden Stationen 1, 2, 3, 9 und 13 sind durch leere Glasplatten angedeutet. Den Beweis, dass es ein Winklarner Kreuzweg ist, findet man an der 14. Station. Hier steht "In Wincklarn anno 1774". Und mit der Signatur ist auch der Hinterglasmaler Franz Xaver Rott sicher.
Der Referent ging auf die einzelnen Malerfamilien und ihre verwandtschaftlichen Verbindungen ein. Weitere Kreuzwege von Franz Xaver Rott aus dem Jahr 1763 findet man in Hagenhausen im Landkreis Neumarkt und in Kronstetten bei Schwandorf. Er ist auf 1766 datiert. "Der Fronauer Kreuzweg von 1774 ist in der Blütezeit seines Schaffens entstanden", resümierte Reisinger. "Der Fronauer und der Kronstettener Kreuzweg wurden wahrscheinlich nach dem gleichen Riss gemalt, jedoch mit unterschiedlicher Farbgebung. Die Farben zum Bemalen der Glasplatten mischten die Maler selber".
Aufgrund seiner eigenen Recherchen kam Reisinger zu einen erstaunlichen Ergebnis: Der gesamte Fronauer Kreuzweg könnte eine Stiftung der Grafen von Taufkirchen an die Kirche von Fronau und an die hierlebenden Untertanen der Grafenfamilie auf der Hofmark Fuchsberg gewesen sein.




















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