Wirbenz bei Speichersdorf
04.08.2025 - 15:35 Uhr

Kulturscheune Wirbenz Beispiel für Förderprojekte der ländlichen Entwicklung

Vitale Dörfer, attraktive Lebensräume, der Schutz von Boden, Gewässern und Klima sind nur einige Ziele des Amtes für Ländliche Entwicklung. Die Behörde zog jetzt für zwei Landkreise Jahresbilanz.

Das Schaffen gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und ländlichen Regionen ist politisches Ziel und gesetzliche Vorgabe. Mit der Aufgabe betraut ist auch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Bamberg, das derzeit neun Landkreise des Bezirks Oberfranken betreut. Für die beiden Gebietskörperschaften Bayreuth und Kulmbach zog die Behörde nun in der 2024 aus ALE-Mitteln geförderten Kulturscheune Bilanz.

„Das ALE steht für die Förderung von Projekten, die für unsere Landkommunen und ihre Bürger sehr wichtig sind. Mit dem Bau dieser Kulturscheune wurde unser großer gemeinsamer Wunsch dank der staatlichen Förderung Wirklichkeit", erklärte Speichersdorfs Bürgermeister Christian Porsch als Hausherr und Gastgeber. Er bestätigte dem Ortsverein große Hartnäckigkeit im Bemühen, für die Kultur im Ort Nachhaltiges zu schaffen. Mittlerweile sei der Terminkalender mit einer breiten Palette von Kulturveranstaltungen gefüllt und werde dank des Engagements des dafür gegründeten Dachvereins bestens angenommen.

Das ALE informiert jedes Jahr Politik und Öffentlichkeit über die Projekte. „Dieses Programm steht für die Gestaltung attraktiver Regionen, vitaler Dörfer, Erhalt der dörflichen Kultur und Förderung des Zusammenlebens auf dem Land“, erklärte ALE-Amtsleiter Lothar Winkler. Dabei seien die Gemeinden wichtige Partner und spielten bei der Umsetzung eine tragende Rolle. Das ALE unterstütze sie mit Hilfe von Fachbehörden, Verbänden und Planungsbüros. Als Einsatzbeispiele nannte der Sprecher die Bereiche Natur und Klimaschutz, Artenvielfalt, regionale Produkte und ökologische Erzeugung.

Winkler erläuterte, dass das Förderbudget aus Töpfen der EU, des Bunds und Freistaats gefüllt wird. "Die Haushaltsmittel sind knapp, da viele Projekte zur Förderung anstehen", sagte der Amtsleiter. Er nannte an ALE-Instrumenten unter anderem die Bodenordnung und den Grundstücksübergang, die Förderung von Kleinstunternehmen zur Daseinsvorsorge, etwa für Bäcker, Metzger, Dorfläden mit maximal zehn Arbeitnehmern, den Einsatz für Ökomodellregionen und die Partnerschaft im Streuobstpakt Bayern.

Ein Renner sei das jeweils mit 100.000 Euro pro ILE und Jahr ausgestattete Regionalbudget sowie die Förderoffensive Nordostbayern, sagte der Behördenleiter. Darin seien in den vergangenen vier Jahren 178 Projekte mit einem Volumen von 70 Millionen Euro in den Landkreisen Hof, Kulmbach, Kronach, Wunsiedel und Tirschenreuth Jahren verwirklicht worden. Die Beseitigung von Leerständen und deren Revitalisierung stehe im Vordergrund.

Für die Ländliche Entwicklung stehen derzeit bayernweit 170 Millionen Euro zur Verfügung, war der Veranstaltung zu entnehmen. „Im Landkreis Bayreuth werden 103 Projekte mit erfolgten Investitionen von 5,6 bei einer Förderung von 4,5 Millionen Euro bearbeitet“, sagte Winkler. Im Landkreis Kulmbach seien es 37 mit einer Investitionssumme von 2,4 und einer Förderung von 1,7 Millionen Euro.

In den beiden Landkreisen laufen demnach derzeit Dutzende Projekte im Bereich Integrierte Ländliche Entwicklung, Ökomodellregion, Dorferneuerung, Flurneuordnung, Landtausch, Waldneuordnung und Wegebau. Die Palette reicht vom Freizeitinformationssystem mit Faltplan, Rad- und Wanderwegen bis hin zu Hochwasserschutzmaßnahmen und dem Erhalt von Fensterschürzen, von der Dorferneuerung bis zur Flurneuordnung.

Bayreuths Landrat Florian Wiedemann und Diplomgeograph Klemens Angermann als Vertreter des Landkreises Kulmbach bestätigten dem ALE Bamberg hervorragende Zusammenarbeit sowie ein unbürokratisches Miteinander: „Die ALE-Förderung in den verschiedenen Programmes ist ein Segen für unsere Landkreise.“

Von einem Erfolgsmodell berichtete auch der Vorsitzende des Vereins Kulturscheune, Sebastian Graf. Alle Veranstaltungen in dem geförderten Veranstaltungsort seien bestens besucht und würden eine breite Palette von Musik, Theater und Kleinkunst abdecken. „Dieses Projekt hat unsere Ortsvereine und Bürger zusammengeschweißt. Alle haben sich am Bau mit Rat, Tat und Rücklagen beteiligt. Wir stehen alle dahinter“, so Graf abschließend.

 
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