Die Freude und Dankbarkeit über die Pfarrstellenbesetzung mit Friederike Steiner und damit das Ende der Vakanzzeit war am Sonntagnachmittag spürbar. Freude und Dankbarkeit dominierten den Gottesdienst, die offiziellen Reden und den anschließenden Gedankenaustausch. In einem feierlichen Gottesdienst mit anschließendem Stehempfang wurden im Beisein vieler Ehrengäste die neue Seelsorgerin in der Sankt-Johannis-Gemeinde offiziell in ihr Amt eingeführt und der Segen für die Amtsführung erteilt.
Chöre und Gesangverein
Allein die Gottesdienstgestaltung und Liedauswahl spiegelten die Freude und den Dank wider. Für eine der vielen Überraschungen sorgten die Mädchen und Buben vom Kindergottesdienstteam unter Leitung von Gerlinde Nerlich an der Gitarre. Beschwingt und lautstark fröhlich begrüßten sie ihre neue Seelsorgerin auf den Altarstufen mit dem Lied "Vom Anfang bis zum Ende hält Gott seine Hände". Der evangelische Kirchenchor unter Leitung von Gertraud Burkhardt stimmte "Glauben ist gemeinsam feiern" und "Geh unter der Gnade" an. Gertraud Burkhardt an der Orgel und der Posaunenchor begleiteten zudem den Gemeindegesang. Der Männergesangverein 1864 unter Leitung von Iris Meier begrüßte die Seelsorgerin mit "Der Herr ist mein Hirt. Mir wird nichts mangeln". Der evangelische Posaunenchor unter Leitung von Susi Kropf sorgte für eine festliche Bläserumrahmung.
Zu den Klängen des "Einzugs" von Traugott Fünfgeld waren Kirchenvorstand, die evangelischen Seelsorger Dekan Thomas Guba (Weiden), Kathrin Spies (Kemnath), Andrea Kühn (Speichersdorf), Thomas Berthold (Grafenwöhr), Manuel Sauer (Steinwaldregion), Hartmut Klausfelder (Neustadt am Kulm), Klaus Weber (Plößberg), Pfarrer i. R. Jürgen Taegert sowie die katholischen Geistlichen Pfarrer Thomas Kraus (Kemnath) und Sven Grillmeier (Kirchenlaibach) sowie Pfarrvikar Dr. Justin Kishimbe (Kulmain-Immenreuth) ins Gotteshaus eingezogen.
Pfarrer Klausfelder verlas die Urkunde zur Übertragung der Pfarrstelle mit den Rechten und Pflichten der Seelsorgerin. Es sei die beste Symbiose, wenn jemand einerseits sehnlichst erwartet werde und andererseits gerne komme, so Thomas Guba in seiner Ansprache. Der Dekan dankte für den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in der Kirchengemeinde, im Kirchenvorstand mit Werner Schlöger und Iris Abramowski an der Spitze sowie wie in der Kulmregion in einer schweren Zeit, in der auch viele Neues geschaffen worden sei. Friederike Steiner bringe die beste innere sowie berufliche Reife mit, um die Herausforderungen und Veränderungen in Gesellschaft und Kirche zu meistern, erklärte der Dekan.
Nach den Einführungsfragen und dem Vaterunser wurde die 61-jährige Bayreutherin in ihr Amt gesendet und eingesegnet. Dabei legten Dekan Thomas Guba, Sonja Kolb (Mistelgau), Alexandra Röthlingshöfer, Martina Greger (beide Bayreuth), Gertraud Burkhardt (Teufelhammer), Werner Schlöger (Göppmannsbühl) und Pfarrerin Karin Scheler (Kulmbach) der neuen Seelsorgerin die Hände auf und gaben ihr Losungen mit auf dem Weg.
Erste Predigt
Aller Anfang sei schwer, "doch jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", zitierte Pfarrerin Friederike Steiner in ihrer ersten Predigt Hermann Hesse. Als ihr ganz persönliches Credo legte sie ihren Zuhörern jenes Schriftwort ans Herz, das ihr über all die beinahe 30 Jahre ihrer Tätigkeit als Predigerin und Seelsorgerin ans Herz gewachsen war: "Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. ... Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt." (1 Joh 16b-21). Steiner ermutigte ihre Zuhörer, darauf zu vertrauen, dass Gott immer wieder Menschen, die von Liebe angetrieben sind, schicke. "Dann sehen wir wieder ein Ziel. Solch ein Ziel steht auch am Ende meines Weges durchs Leben", erklärte die Pfarrerin. "Und ich bin überzeugt davon, dass es ein gutes Ziel ist."
Auf diesem Weg habe aber auch jeder die Chance, bei jeder Begegnung mit seinem Mitmenschen ein Prägebild der Liebe Gottes zu hinterlassen und damit auf Gott hinzuweisen. Jesus sei gerade dadurch, dass er die Liebe gelebt habe, auch für andere Menschen zum Halt geworden. Er habe die Menschen zu Gott gebracht.
Nach dem Gottesdienst hießen die Kirchenvorstände Werner Schlöger und Stellvertreterin Iris Abramowski, Pfarrer Klausfelder, die katholischen Pfarrer Thomas Kraus und Sven Grillmeier sowie Bürgermeister Christian Porsch in ihren Grußbotschaften, regionalen Köstlichkeiten, Literatur zur oberpfälzischen Region und mit Blumen Friederike Steiner an ihrer neuen Wirkungsstätte willkommen. Für eine besondere Überraschung sorgten deren Töchter Veronika und Christina unter anderem mit Liedtexten von den Beatles bis Chris de Burgh.
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