Wittschau bei Leuchtenberg
15.05.2024 - 10:40 Uhr

Zum Kapellenjubiläum und Gartenfest der Wehr ist ganz Wittschau auf den Beinen

Die Feuerwehr Wittschau/Preppach feiert ihr Gartenfest mit Musik, Kinderprogramm und Flohmarkt. Höhepunkt mit vielen geschichtlichen Informationen ist an diesem Tag das 50. Kapellenjubiläum.

Eine besondere Veranstaltung war heuer das Gartenfest der Feuerwehr Wittschau/Preppach in Wittschau, dem als Höhepunkt das Jubiläum der St.-Wolfgangs-Kapelle vorausging. Dass dies gefeiert werden konnte, dafür sorgte einst Sägewerksbesitzer Georg Kraus, dessen größter Wunsch es war, in Wittschau eine Kapelle zu bauen. Das ganze Dorf war auf den Beinen, um für das Kapellenjubiläum alles vorzubereiten, bei dem bestes Frühlingswetter herrschte.

Mit einem Festgottesdienst in der Wolfgangskapelle begann an Christi Himmelfahrt das Gartenfest. Pfarrer Adam Nieciecki zelebrierte diesen mit den Einheimischen und zahlreichen Gästen, darunter auch der Leuchtenberger Bürgermeister Anton Kappl mit Frau. Ortssprecher Wolfgang Malzer ging auf die Entstehung der Kapelle ein und konnte viel aus der Dorfchronik von Rudolf Herlt senior entnehmen.

Bereits 1952 hatte Sägewerksbesitzer Georg Kraus einen Vorentwurf zum Bau einer Kapelle anfertigen lassen. Geplant waren einst 80 Sitzplätze, die sich dann auf 30 minimierten. Bedingt durch eine dringende Wasserleitung musste das Vorhaben auf Eis gelegt werden. Mit viel Schriftverkehr und stetem Einsatz von Herlt und Kraus nahm das Ganze dennoch Formen an. Leider konnte Kraus seinen größten Wunsch, die Kapelle zu errichten, nicht mehr erleben, da er 1972 verstarb.

Aber sein Wunsch sollte dennoch erfüllt werden: So sahen es Johann Stangl, damals Ortsvorsteher, Josef Bodensteiner (Bolk Sepp), Rudolf Herlt, Josef Beierl und Josef Klier als ihre Aufgabe an, das Werk zu beginnen. Mit zahlreichen Unterstützern und großem Eigenanteil gingen sie ans Werk und konnten am 7. Juli 1973 den Grundstein für die Wolfgangskirche legen. Mit vollem Eifer und ohne die Stunden zu zählen, gingen die Arbeiten schnell voran. Eine Glocke mit vollelektronischem Schlagwerg von der Firma Perner aus Passau setzte der Kapelle die Krone auf und leistet bis heute wertvolle Dienste zu freudigen und traurigen Feierlichkeiten.

Am 24. August 1974 wurde der Altarstein in die Kapelle gebracht und kurz vor der Einweihung am 26. Oktober 1974 waren sich die Kapellenbauer und die Wittschauer einig, den Heiligen Wolfgang als Patron zu bestimmen. Pfarrer Richard Heimerl aus Glaubendorf und Franziskanerpater Paul Meindl, der gebürtige Preppacher, weihten die Kapelle auf dem Hügel ein.

Die Kapelle, Mittelpunkt und Stolz der Wittschauer, wird gemeinschaftlich gepflegt. Ob es um die Grünanlage geht, Sanierungsarbeiten, pünktliches Glockenläuten oder Sauberkeit, es sind alle zur Stelle und legen Hand an. Die Männer der ersten Stunde haben einen Verein zum Erhalt und Förderung der Dorfkapelle Wittschau gegründet. Vorsitzender war bis 2017 Anton Simon, jetzt ist es Wolfgang Malzer. So wird dafür gesorgt, dass mit Festen wie der „Italienischen Nacht“ – heuer am 13. Juli – die Kapelle finanziell unterstützt wird, und auch das Gartenfest trägt dazu bei. Laut Malzer finden regelmäßig Gottesdienste statt und die Glocke lädt dreimal täglich zum Gebet ein.

Pfarrer Nieciecki betonte in seiner Predigt, dass durch die Idee vor 50 Jahren ein kleines Kapitel Geschichte geschrieben wurde, auch wenn die Gründerväter alle schon verstorben seien. "Durch das heutige Jubiläum wird wieder ein Kapitel geschrieben und an diese Vorreiter erinnert. Es ist euer Auftrag, euch nicht nur um die Kapelle zu kümmern, sondern auch um den Glauben." Die Kommunionkinder trugen die Fürbitten vor und die Festmesse wurde mit der Geige von Caroline Bodensteiner, am Klavier Rosalie Malzer, Marie Bodensteiner und Dirigent Hans-Josef Völkl sowie gesanglich von Sarah Klos umrahmt. Auch die vielen Gläubigen in der Kapelle und vor dem Gotteshaus stimmten in Gesang und Gebet ein.

Im und vor dem Festzelt versammelten sich die Besucher zum Frühschoppen und Mittagessen und das Trio "Die jungen Wittschauer“ sorgte für Unterhaltung bis in die Nacht hinein. Neben der Kapelle konnten sich die Kinder austoben und es gab Spiele, die von den Verantwortlichen der Feuerwehr Wittschau/Preppach geführt wurden. Feuerwehr-Vorsitzender Tobias Stangl hatte mit seinem Team zu diesem besonderen Festtag alles vorbereitet. Eine weiter Attraktion ab dem frühen Nachmittag war der Dorf-Flohmarkt. Bereits beim Aufbau der Stände waren die ersten Käufer schon unterwegs und versuchten, so manche Rarität zu erwerben.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.