Wir Deutsche werden immer älter. Männer im Schnitt 80, Frauen 85. Mit der Lebenserwartung steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen. 2017 waren es bereits 3,4 Millionen Menschen. In den nächsten 30 Jahren wird die Zahl Schätzungen zufolge auf fast sechs Millionen steigen. Freilich steigt dadurch auch die Pflegebedürftigkeit der Gesellschaft.Aktuell werden rund zwei Drittel der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt – von Angehörigen oder den kompetenten Pflegediensten aus der Region. Ist das nicht möglich, bleibt oft nur der Umzug ins Heim. Und auch, wenn die Einrichtungen alles in ihrer Macht stehende für ihre Bewohner tun, möchten sich viele Senioren nicht darauf einlassen. Denn ihnen fehlt die Selbstbestimmung. Alternativen, die den Umzug ins Heim hinauszögern können, gibt es viele.
Ambulante Pflege
Beispielsweise ambulante Dienste. Sie besuchen Senioren zu Hause, sind zuständig für die Kranken- und Altenpflege sowie Demenzbetreuung, Körperpflege, Hilfe beim Essen und natürlich die medizinische Versorgung. Es gibt auch Anbieter, die Hilfen vermitteln, die beim Putzen und Kochen zur Hand gehen, Einkäufe erledigen oder Senioren zu Terminen begleiten, beispielsweise zum Arzt. Das Gute daran: Die älteren Menschen können zu Hhause wohnen bleiben.
Hilfe aus Nachbarländern
Mit wachsender Bedürftigkeit steigt auch die Anwesenheitszeit dieser „Engel“ – so weit, dass sie eigentlich gar nicht mehr nach Hause gehen. Ambulante Pflegedienste stoßen bei einer 24-Stunden-Betreuung oft an ihre Grenzen, da sie schlicht nicht darauf ausgelegt sind. Auch die Kosten spielen dabei für viele Senioren eine Rolle. Stattdessen engagieren sie sich oft Pflegekräfte aus Osteuropa, die inzwischen ein fester Bestandteil in Deutschland geworden sind. Die Pfleger wohnen direkt bei den Bedürftigen zu Hause und beziehen neben Lohn Kost und Logis.
Betreutes Wohnen
Beim Betreuten Wohnen leben ältere Menschen in eigenen, an ihre Bedürfnisse angepasste Wohnungen. Dabei können sie je nach Bedarf Hilfen anfordern. Mittagessen zum Beispiel, eine Putzhilfe oder die klassische Pflege. Anfangs für Menschen mit körperlichen Beschwerden konzipiert, wurden die Einrichtungen inzwischen an die Bedürfnisse von Demenzkranken angepasst, so dass auch diese Betreutes Wohnen in Anspruch nehmen können.
Zu Gast bei Familien
Wer nicht mehr alleine bleiben aber auch nicht bei Angehörigen einziehen kann, für den könnte eine Gastfamilie die Lösung sein. Bei diesem Modell nehmen Familien ältere Menschen in ihr Haus auf und binden sie in den Alltag ein – natürlich nur bei gegenseitiger Sympathie. Die Gastfamilien erhalten für die Unterkunft und Betreuung eine vereinbarte Pauschale, in Pflegefällen kommt noch das Pflegegeld hinzu.













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