Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 900. Jubiläum blickte die Archivdirektorin des Staatsarchivs Amberg, Rita Maria Sagstetter, anhand von Urkunden auf das Leben in Wolfring zurück. Das Staatsarchiv in Amberg ist eine gute Informationsquelle. Unter anderem fand sich dort auch die Urkunde in der Wolfring im Jahr 1119 erstmals urkundlich erwähnt wird.
Daneben könne man auch vieles über das Leben in den vergangenen Jahrhunderten in dem kleinen Ort erfahren. Eine gute Informationsquelle seien die Steuerakten. Neben den Überblick über die Einwohner und deren Vermögen können aus den Abgaben auch Rückschlüsse über die Früchte gezogen werden, die angebaut wurden. Durch die abgelegene Lage sei die Steuerkraft der Gewerbe von Wolfring nicht sehr hoch eingeschätzt worden. Einzig die Brauerei des Schlosses war vergleichsweise groß. Das Schloss in Wolfring war ein Ritterlehen, dass die Pfalzgrafen und späteren Kurfürsten an verdiente Gefolgsleute vergaben. Dies musste von beiden Seiten immer wieder erneuert werden. Die Bewohner von Schloss Wolfring waren für die niedere Gerichtsbarkeit zuständig. Leider seien kaum Gerichtsakten erhalten. Nur von einem Gerichtsverfahren konnte die Expertin berichten. Hier ging es darum, dass das Verfahren dem Gutsherrn gegen dessen Willen entzogen wurde.
Erst ab dem 19. Jahrhundert war es den Bauern erlaubt, selbst Eigentum zu erwerben. Im Jahr 1818 ist überliefert, dass Bürger die Gründung der Gemeinde Wolfring beantragten. Damit begann auch die Selbstverwaltung der Einwohner. 42 Häuser waren damals verzeichnet. Auch die Gemeinde wurde 1818 ins Leben gerufen und damit begann die Selbstverwaltung der Bürger.
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