Wolfring Gemeinde Fensterbach
13.04.2021 - 11:25 Uhr

Gute Erinnerungen an Dorfwettbewerb

Vor fünf Jahrzehnten war Wolfring am Ziel seiner Wünsche und erhielt den Lohn für lang andauernde Bemühungen. Im Frühjahr 1971 reiste eine Delegation nach Berlin, wo der Ort als schönstes Dorf Bayerns und der Bundesrepublik geehrt wurde.

Vor 50 Jahren wurde Wolfring zum schönsten Dorf Bayerns und der Bundesrepublik Deutschland gekürt. Bis heute hat sich an der Attraktivität nichts geändert. Die Aufnahme zeigt den Ort aus ungewohnter Perspektive. Sie entstand, als der Fotograf die Erlaubnis erhielt, vom Kirchturm aus Bilder zu machen. Dabei dominiert (rechts) das gräfliche Schloss. Archivbild: Hans Heimler/exb
Vor 50 Jahren wurde Wolfring zum schönsten Dorf Bayerns und der Bundesrepublik Deutschland gekürt. Bis heute hat sich an der Attraktivität nichts geändert. Die Aufnahme zeigt den Ort aus ungewohnter Perspektive. Sie entstand, als der Fotograf die Erlaubnis erhielt, vom Kirchturm aus Bilder zu machen. Dabei dominiert (rechts) das gräfliche Schloss.

In der Chronik des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Wolfring (Gemeinde Fensterbach) lässt sich nachlesen, wie alles begann und danach in einem Gemeinschaftswerk seinen zielstrebigen Verlauf nahm. Am 10. März 1964 gründeten 15 Wolfringer den OGV und wählten Hermann Beer zu ihrem Vorsitzenden. Der Verein wollte beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" mitmachen. Dazu wurden ab dann die notwendigen Weichen auf sehr intensive Weise gestellt.

Bereits 1966 waren die Wolfringer erstmals erfolgreich. Sie belegten im damals noch existierenden Landkreis Nabburg den ersten Platz und kamen oberpfalzweit auf Rang fünf. Das spornte an. Ab 1968 unter der OGV-Führung von Josef Plank gab es weitere Spitzenergebnisse. Im gleichen Jahr wurde Wolfring erneut Landkreissieger, auch 1969 gelang das.

Die Wolfringer ließen nicht locker. Mit Bürgermeister Josef Lindner an der Spitze kaufte die seinerzeit noch eigenständige Kommune den Dorfweiher, errichtete einen Kinderspielplatz, brachte weitere Verschönerungsmaßnahmen auf den Weg. 1970 durfte abermals gejubelt werden: Erster Platz auf Landkreisebene und kurz danach "Schönstes Dorf der Oberpfalz". Parallel zu diesem neuerlichen Triumph wurde der Friedhof umgestaltet und eine Reihe von Straßen neu geteert.

Am 1. Januar 1971 traten Wolfring und Dürnsricht der damals im Zuge einer bayernweiten Gebietsreform neu gegründeten Gemeinde Fensterbach bei. Nur wenige Wochen später war das große im Verschönerungswettbewerb gesteckte Ziel erreicht: In Berlin gab es Goldmedaillen für den ersten Platz auf Bayern- und Bundesebene. Noch heute kann man auf einer am Ortsrand aufgestellten Tafel von dieser Ehrung Kenntnis nehmen. Sie ist der Ausdruck stolzer Gewissheit, gemeinsam etwas Historisches geleistet zu haben.

Fensterbach06.05.2019

Aus gesundheitlichen Gründen trat der OGV-Vorsitzende Josef Plank im April 1979 zurück und übergab das Führungsamt an seinen Vorgänger Hermann Beer. Im März 1998 kam Franz Ziegelmeier an die Spitze des Obst- und Gartenbauvereins. Er hat diese Position noch immer inne. Unter seiner Leitung reichte es zu weiteren Spitzenplätzen. 2007 und 2008 gab es bei Blumenschmuckwettbewerben des Landkreises Schwandorf Gold- und Silbermedaillen. Außerdem kürte eine Jury den Ort noch einmal zum schönsten Dorf im Kreisgebiet.

Auch heute braucht Wolfring, dessen 900-jähriges Bestehen vor drei Jahren gebührend gefeiert wurde, Vergleiche nicht zu scheuen. Dies gilt insbesondere für das Ortszentrum, wo im Lauf der Jahre das der Pfarrei gehörende Jugendheim, ein Gebäude für die Jugendblaskapelle und ein umgebautes Dorfwirtshaus als dominierendes Ensemble in unmittelbarer Nähe der Kirche und des gräflichen Schlosses entstanden sind.

 
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