Wolfring Gemeinde Fensterbach
29.05.2022 - 17:53 Uhr

Wolfring erweist sich als Mekka der Mittelalterfreunde

Groß ist am Wochenende der Andrang in Wolfring, wo ein Mittelalterlicher Markt über die Bühne geht. Eine Veranstaltung, die die Menschen in ihren Bann zieht.

Seinen Ursprung hat das Fest im Jahre 2019. Damals konnte die Ortschaft Wolfring ihr beurkundetes 900-jähriges Bestehen feiern. Im Rahmen des damaligen Festjahres lud die Gemeinde auch zu einem Bürgerfest ein. Die Verantwortlichen für die Festvorbereitung entschlossen sich, diesem Bürgerfest das Gepränge eines mittelalterlichen Marktes zu geben. Die Veranstaltung kam sehr gut an.

Eigentlich hätte der neuerliche Markt bereits im vergangenen Jahr stattfinden sollen. Denn die große Veranstaltung sollte in einem zweijährigen Turnus über die Bühne gehen. Daraus wurde nichts, denn Corona stoppte auch dieses Vorhaben.

Gäste kommen von weit her

Da man also im letzten Jahr nicht feiern konnte, entschlossen sich die Organisatoren, den Markt in diesem Jahr nachzuholen. Anhand der Besucherzahlen merkte man nicht, dass sich die Besucher abhalten ließen – weder von Corona, noch von den etwas kühlen Temperaturen am Wochenende. Die Menschen kamen nicht nur aus der Gemeinde Fensterbach, sondern von überall her. Manche nahmen sogar eine weite Anreise in Kauf.

Weit gereist waren auch die 13 mittelalterliche Gruppen, insgesamt 300 Personen. Für diese Liebhaber der Vergangenheit ist das Mittelalter zu einem Hobby geworden. Alex Schmid, der sich schon lange dem Mittelalter verschrieben hat, war es, der im Jahr 2019 Bürgermeister Christian Ziegler auf die Idee brachte, das Bürgerfest zum Jubiläum von Wolfring in Form eines mittelalterlichen Marktes zu gestalten. Bereits am Freitag waren viele Aussteller angereist, um in Wolfring ihre Stände aufzubauen. Noch nach dem offiziellen Beginn kamen viele Gäste in mittelalterlichen Gewändern an.

Handwerkskunst und Musik

Den Besuchern wurde allerhand geboten, von mittelalterlicher Handwerkskunst bis hin zu musikalischen Darbietungen aus dieser Zeit. Zu Essen gab es die Speisen aus der Gegenwart. Wer sich aber mit mittelalterlichem Essen versorgen wollte, kam ebenfalls auf seine Kosten. Es gab ein Gulasch aus der Ära der Wikinger, das bei den Besuchern sehr gut ankam – die Hungrigen machten den Kessel leer. Für die musikalische Unterhaltung waren die Goselagerer aus Ansbach zuständig, die mit ihrem Gesang und Spiel nicht nur unterhielten, sondern auch zum Tanz anregten.

Höhepunkt des ersten Tages war am Abend die Feuershow, vorgeführt vom Stiber-Fähnlein aus Sulzbach-Rosenberg und dem Spundloch-Haufen aus Ingolstadt. Die Darbietungen lösten Begeisterungsstürme beim Publikum aus.

Am Ende des Tages sagte Christian Ziegler, der sich den ganzen Tag über als Bürgermeister aus der Zeit der Gründung von Wolfring gewandet hatte, „die Leute haben uns überrannt“. Weit über 2000 Besucher kamen trotz mancher Regenschauer am Wochenende nach Wolfring.

Nabburg14.05.2020
Hintergrund:

Leben wie im Mittelalter

  • Was: Das sogenannte „Reenactment“ anderer Zeiten und Welten erfreut sich großer Beliebtheit.
  • Wer: Menschen aus allen Altersklassen und Berufsgruppen erwecken das Mittelalter zum Leben.
  • Warum: Manche Mittelaltergruppen legen Wert darauf, dass wirklich alle Details authentisch sind, andere vermischen Historie mit Fantasy.
  • Wieviele: Schätzungen zufolge sind rund 350 000 Menschen in Deutschland mehr oder weniger aktiv in der Szene unterwegs.
 
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