Einrichtungsleiter Erwin Hornauer hieß zu einer Feierstunde neben den Absolventen und ihren Angehörigen auch Landrat Karl Döhler und Bürgermeister Manfred Söllner willkommen. "Der größte Dank gebührt dabei den Betriebsinhabern und auch den Eltern, die die dreijährige Ausbildung der jungen Leute tatkräftig unterstützten", betonte der Schulleiter. Jürgen Wunderlich vom Staatlichen Berufsbildungszentrum Selb motivierte die jungen Leute, sich stets weiterzubilden, auch vor Ort im Steinfachzentrum.
Ein ganz besonderes Ritual darf bei der Freisprechungsfeier nicht fehlen: Die Mundharmonika spielt das Lied vom Tod, die historische Zunftlade steht aufklappt auf einem Sockel und Obermeister Norbert Schlick hält sein stabiles Richtscheit bereit für die Rücken der zukünftigen Gesellinnen und Gesellen. Jeder einzelne Absolvent durfte sich dazu nach Aufruf auf ein Kissen knien. Auch wenn der Rücken etwas schmerzte, als das große Richtscheit auf sie niederfiel - es war ohne Zweifel ein erhebender Moment für die jungen Damen und Herren, als sie mehr oder weniger nachdrücklich vom Lehrlings- in den Gesellenstand befördert wurden. Ausgestattet mit einer neuen Steinmetz-Schürze schritten die jungen Leute dann jeweils einzeln zu einem Steinblock, auf dem sie vor Lehrmeister Klaus Heinl drei Schläge mit Hammer und Meißel durchführten. "Der erste Schlag bedeutet das ruhige Nachdenken. Die zwei Geschwinden bedeuten Fleiß bei der Verrichtung der Arbeit", lautete die klare Ansage. Und erst dann gab es eine Gratulation sowie die Bescheinigung über die bestandene Prüfung und die Abschlusszeugnisse.
Insgesamt wurden bei der Feier zwei Damen und 25 Herren verabschiedet, die aus ganz Franken und der Oberpfalz kommen. Aus dem Landkreis Wunsiedel hielt Robert Grießhammer für seinen Ausbildungsbetrieb, die Gebrüder Schlick GmbH, die Fahne hoch. Er erhielt für seinen Notendurchschnitt von 1,2 eine besondere Würdigung vonseiten der Berufsschule des Landkreises. Weitere Urkunden aus der Hand von Jürgen Wunderlich gingen an Katharina Jungkunz (1,4, Bamberg), Niklas Kraus (1,3, Sonneberg) sowie Elia Stahl (Moosbach) und Rudolf Struck (Bamberg), die einen Durchschnitt von 1,0 schafften. Staatspreisurkunden im Namen der Regierung von Oberfranken gab es zusätzlich noch für Elia Stahl (1,3), Katharina Jungkunz (1,4) sowie Rudolf Struck (1,4).
Das letzte Wort hatten die frischgebackenen Steinmetzgesellen, sie bedankten sich für die schöne Zeit in Wunsiedel. Im Gepäck hatten sie für alle Ausbilder einen von sich selbst angefertigten "Sexy Steinmetz-Kalender 2019". Die Jagdhornbläser Weiden-Neustadt umrahmten die Feier mit den passenden musikalischen Klängen.
Wunsiedel
02.08.2018 - 13:49 Uhr
Abschied mit besonderem Ritual
von Autor ABI
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