Wunsiedel
10.02.2022 - 15:59 Uhr

Fledermäuse in zugeklebtem Karton ausgesetzt

13 Zwergfledermäuse wurden in einem zugeklebten Karton an einem Wanderparkplatz im Landkreis Wunsiedel abgestellt. Fünf Tiere kamen nicht durch, um die anderen acht Fledermäuse kümmert sich eine Mitarbeiterin des Naturparks Fichtelgebirge.

Eine Zwergfledermaus wird mit einem Mehlwurm gefüttert. Das Tier war mit zwölf weiteren Artgenossen im Landkreis Wunsiedel in einem Karton ausgesetzt worden. Bild: Naturpark Fichtelgebirge/dpa
Eine Zwergfledermaus wird mit einem Mehlwurm gefüttert. Das Tier war mit zwölf weiteren Artgenossen im Landkreis Wunsiedel in einem Karton ausgesetzt worden.

Acht geschwächte Zwergfledermäuse werden derzeit von einer Mitarbeiterin des Naturparks Fichtelgebirge aufgepäppelt. Die Tiere würden gerade eigentlich lieber in ihrem Winterquartier schlummern - sie wurden aber von Unbekannten in einem zugeklebten Karton an einem Wanderparkplatz abgestellt. Insgesamt waren es 13 gewesen - fünf Fledermäuse kamen nicht durch.

"Sie sind noch sehr geschwächt", sagte Stefanie Jessolat, Gebietsbetreuerin beim Naturpark Fichtelgebirge, die die Überlebenden versorgt. Sie schliefen sehr viel, hin und wieder bekämen sie etwas Wasser und Mehlwürmer. Spaziergänger hatten den durchweichten Karton am Sonntag entdeckt. "Ich bin da einfach fassungslos. Es ist ja völlig unnötig", ärgerte sich Stefan Schürmann, Fledermausexperte bei der unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Wunsiedel. "Wenn sie nicht gefunden worden wären, wären sie alle tot. Es wäre ein Telefonanruf gewesen, dann hätten wir die Tiere abgeholt."

Die Fledermäuse seien wohl bei zuletzt wärmeren Temperaturen aufgewacht, vermutete Schürmann. Dann seien sie vielleicht von jemandem abgefangen worden oder auch direkt in den Karton geflogen, den dann jemand zugeklebt haben könnte. Jetzt sucht die Naturschutzbehörde Zeugen, die das Aussetzen der geschützten Zwergfledermäuse mitbekommen haben - es steht eine Straftat im Raum. Die Tiere werden wohl noch bis April gepflegt und dann freigelassen.

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Ebermannsdorf10.02.2022
 
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