Felsenkeller, alte Stollen oder Dachböden, aus denen man gut ein- und ausfliegen kann. Fledermäuse sind durchaus anspruchsvoll, wenn es ums Übernachten geht. Im Landkreis Wunsiedel hat man in den vergangenen Jahren viel Energie und auch Geld investiert, um den nachtaktiven Fliegern passende Quartiere zu schaffen, die vor allem auch als Winterquartiere geeignet sind, informiert Anke Fähnrich, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit am Landratsamt Wunsiedel.
Sie informiert weiter: "Die Arbeit zahlt sich aus, denn die jüngste Zählung in den Winterquartieren zeigt eine erfreuliche Entwicklung." Die Zahl der Fledermäuse im Landkreis Wunsiedel steige weiterhin an, "ein gutes Zeichen für den Artenschutz und eine Bestätigung für den Erfolg der getroffenen Maßnahmen".
In Kellergasse
Große Winterquartiere für die Fledermäuse sind beispielsweise die Kellergasse in Wunsiedel oder die Zinngrube Werra bei Weißenstadt, heißt es in der Pressemitteilung von Anke Fähnrich. „In beiden Quartieren verzeichnen wir alljährlich steigende Zahlen“, wird Lisa Reiprich von der Unteren Naturschutzbehörde zitiert, die sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen um die Zählung in den Winterquartieren gekümmert hat.
Und sie hat noch weitere gute Nachrichten: „Auch in diesem Jahr haben wir neue, seltene Arten entdeckt. Neben Großen Mausohren, die nicht nur die zahlreichsten, sondern auch die größten sind, finden sich Braune Langohren, Wasserfledermäuse, Große und Kleine Bartfledermäuse, Fransenfledermäuse und die seltene Bechsteinfledermaus, von der nur fünf Exemplare im Bergwerk gefunden worden sind. Besonders bemerkenswert ist auch das Vorkommen der Mopsfledermaus “, erklärt die Expertin.
Auch in Privathaus
Das Fichtelgebirge – ein Fledermaus-Paradies? Es scheint so. Weitere bedeutende Winterquartiere sind beispielsweise alte Felsenkeller in Schirnding, Höchstädt und Marktredwitz. Und es wurde sogar in einem Privathaus in Marktredwitz eine kleine Population Zwergfledermäuse entdeckt, schreibt Anke Fähnrich in der Pressemitteilung.
„Fledermäuse sind nicht nur faszinierende Tiere, sondern auch wertvolle Bioindikatoren“, weiß Lisa Reiprich. „Gibt es mehr Fledermäuse, kann man auch Rückschlüsse auf das Vorkommen von Insekten und den Zustand der Wälder ziehen. Der Erhalt und Schutz dieser besonderen Tiere ist daher ein wichtiger Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht.“
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