Wunsiedel
19.07.2022 - 14:55 Uhr

Rockiger „Amadeus“ mit tollem Hit-Feuerwerk

Ein begeistertes Publikum genoss bei den Luisenburg-Festspielen „The Spirit of Falco“. Ein toller Konzertabend.

Zwei Superstars hat das Land Österreich hervorgebracht, beiden zollen die Luisenburg-Festspiele in der laufenden Saison Respekt: Um den einen – Wolfgang Amadeus Mozart – geht es im Schauspiel „Amadeus“, um den anderen – Falco – ging es am Montagabend in der Tribute-Show „The Spirit of Falco“.

Mit Tribute-Shows ist es ja bekanntermaßen nicht immer einfach: Bei den Luisenburg-Festspielen gehören sie seit vielen Jahren zum Konzertprogramm. Auf manche ließe sich problemlos verzichten, andere sind durchaus passabel und dann gibt es solche, die man auf keinen Fall verpassen sollte. „The Spirit of Falco“ gehört eindeutig zur letztgenannten Kategorie. Der vor über 24 Jahren verstorbene Falco war und ist ein Gesamtkunstwerk: Seine Songs, seine Gestik, seine Mimik, seine Sprache – allesamt Faktoren, an denen man auch kläglich scheitern könnte. Diese Bedenken zerstreuen Hans-Peter Gill und seine Band von den ersten Klängen an: Denn dies hat Klasse, hat Format und hat schon fast beängstigende Authentizität, was zwei Stunden lang musikalisch geboten wird. Zwischendrin erzählt Gill, dass er Falco 1986 live in München auf der Bühne erlebt hat – seitdem sei er „infiziert“ gewesen.

Auf der Setlist stehen natürlich sämtliche Chart-Hits und decken das gesamte Oeuvre des Österreichers ab – von „Der Kommissar“ und „Amadeus“ bis „Egoist“ und „Out of the dark“. Die Zuhörer erkennen sehr schnell, dass der 52-jährige Gill nicht nur in die Rolle der Kunstfigur Falco schlüpft, sondern Falco „lebt“ und entsprechend der „Spirit“ tatsächlich äußerst intensiv durchs Auditorium weht. Die Gel-Haare, die dunkle Sonnenbrille, die stimmliche Nähe, die Hand- und Armbewegungen, die bekannte Falco-Kleidung, die typische Falco-Sprache mit leichtem Hang zur Arroganz – das passt einfach alles, so dass die Zuhörer – in erster Linie allesamt aus der „Generation Falco“ – einfach begeistert sein müssen.

Abgeschossen wird ein Feuerwerk an Hits – „The Sound of Music“, „Vienna Calling“, „Emotional“, „Titanic“, „Junge Römer“ und noch vieles mehr. Ein Höhepunkt des Abends ist der zusammenhängende Doppel-Hit „Jeanny“ und „Coming home“, der zu einem intensiven Flashback in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts führt. Viel Applaus bekommen auch die vier Bandmusiker, die den unverwechselbaren Sound der Musik Falcos weitertragen, sowie Background-Sängerin Jassi. Die Klammer um das Konzert bildet jener Song, der wie kein anderer zur diesjährigen Luisenburg-Spielzeit passt: Zum Auftakt gibt es „Amadeus“ und als letzte Zugabe ebenfalls. Zurück bleibt ein sehr begeistertes Publikum.

 
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