Wunsiedel
11.10.2023 - 15:52 Uhr

Rockman-Run mit allerlei fiesen Hindernissen auf Luisenburg-Areal

„Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt“: Das stand auf den Shirts einiger Teilnehmer beim Rockman-Run am Sonntag. Und für Schwäche war auf dem Luisenburg-Areal überhaupt kein Platz.

Beim Rockman-Run war wieder voller Einsatz nötig. Bild: Julian Herrgesell/exb
Beim Rockman-Run war wieder voller Einsatz nötig.

Wurde man im vergangenen Jahr mit Sonnenschein und warmen Temperaturen verwöhnt, herrschten heuer beim Rockman-Run Nieselregen, Kälte und frischer Wind vor. Das ging sogar so weit, dass die Organisatoren am Morgen die Strecke nacharbeiten mussten, weil ein nächtlicher Sturm jede Menge Markierungen weggeweht hatte.

Der Start verzögerte sich daher um gut eine Stunde. Und es konnte auch nicht in mehreren Wellen gestartet werden. Trotzdem ging alles noch gut aus und der heiß ersehnte Startschuss wurde endlich abgefeuert. Die beiden Musiker Manuel Fontanari und Felix "Filah" Müller brachten die Teilnehmer vorher traditionell mit ihrem fetzigen Rockman-Run-Song und jeder Menge Nebel auf "Betriebstemperatur".

Selbstüberwindung

Es war heuer die neunte Auflage des kultigen Spektakels zwischen Luisenburg und Tröstau und Chef-Organisator Julian Herrgesell war wieder einmal voll in seinem Element. 149 Teilnehmer auf der Langdistanz und 232 Starter auf der kurzen Strecke waren heuer seinem Aufruf gefolgt. Vor ihnen lagen 9 beziehungsweise 18 Kilometer Laufstrecke, üppig gespickt mit vielen fiesen Hindernissen und Aufgaben. Und diese sind eigentlich nur mit viel Humor, jeder Menge Selbstüberwindung und viel Gemeinschaftssinn zu bewältigen. Und das ist auch die Philosophie dieses besonderen Extremlaufs im Fichtelgebirge: „Es geht nicht um Bestzeiten und schnelle Zieleinläufe, sondern um gemeinsames Bewältigen und sicheres Ankommen im Ziel. Und wenn jemand sich ein Hindernis nicht zutraut, dann darf er es auch gerne auslassen“, ist seit jeher der Grundsatz von Herrgesell.

Gleich zu Beginn warteten ein hoher Gerüstturm und hohe Container auf die Teilnehmer. Und das moosfeuchte, glitschige Felsenlabyrinth war sowieso wieder eine Nummer für sich. Jede Menge matschiger Krabbeltunnel, glatte Kletterwände, Gitterboxen, Container sowie eine Vielzahl an Autoreifen gingen den Sportlern zusätzlich gewaltig auf die Knochen.

Abtauchen in Schlammlöcher

Aber die Höhepunkte waren natürlich wieder das Abtauchen in die tiefen Schlammlöcher am Tröstauer Sportplatz sowie ein Container mit jeder Menge Seifenschaum. Besonders fies war hier ein Kriechhindernis, das als Untergrund viele spitze Steinchen hatte. Dafür erwies sich der Tunnel mit Strom geladenen Fäden als relativ harmlos. Der Tröstauer Petzelweiher lud mit relativ warmer Wassertemperatur zum Schwimmen ein. Dafür waren die vielen Bachläufe, welche man durchwaten musste, umso kälter. Und im Steinbruch durfte man zuerst einen riesigen Sandhaufen erklimmen, bevor man einen Stein zum Tragen aufgedrückt bekam.

Nahezu alle Teilnehmer kamen wohlbehalten ins Ziel. Dafür sorgten unter anderem die Helfer der verschiedenen Rettungsorganisationen sowie zahlreiche Quadfahrer. Es gab zwar heuer auch wieder eine Zeitwertung mittels Transpondern, aber das war nur für die ganz vorne gestarteten Sportler interessant.

Bemerkenswert war die Spannweite der damit gemessenen Zeiten: Finishten auf der 18-Kilometer-Strecke Michael Siegel vom Läuferbund Schwarzenberg mit 1:37:30 Stunden und Lisa Helm (Muddy Fox Running Rocks) als schnellste Dame mit 1:55:13 Stunden, überquerten die letzten Läufer die Ziellinie nach knapp 4 Stunden. Auf der 9-Kilometer-Distanz gab Kenny Raab von „Luigi and Friends" so richtig Gas und kam nach 55 Minuten und 11 Sekunden ins Ziel. Schnellste Dame war hier Madlen Reif (Titans of Mud) mit 1:21:28 Stunden. Der Abschluss dieser Distanz erfolgte nach 3:15 Stunden.

 
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