Man muss den Kienspan kennen, den Harzduft lieben, wissen, wie man eine Kettensäge startet und wozu man im Wald eine Seilwinde braucht. Dann ist man schon drin in der Welt des Alfred Mösenburger. In der Molzmühle in Wutschdorf hat er sein selbst geschriebenes Singspiel "Das Leben, das Holz und ich" aufgeführt.
Er ist ein leidenschaftlicher Waldbauer, der vor lauter Festmeter und Kettenschmiere vergessen hat, sich um seine zahlreichen Verehrerinnen, oder wenigstens um eine, zu kümmern. Alleinstehend ist er deswegen und kommt jetzt, wo er älter wird, ins Grübeln. Von diesem Grübeln handeln die Lieder, die der Wald-Poet im Mühlenhof vorgetragen hat. Die Gesangsgruppe "Die Hachtn" (seine Stammtischbrüder), Johannes Raab am Piano und ein bezauberndes Waldfräulein namens Kristina Kötterl unterstützten ihn dabei.
"Und ewig singen die Wälder – Und ewig lockt das Weib", die beiden altbekannten Filmtitel könnten auch gut das Motto für Alfred Mösenburgers Leben sein. Zur Symbiose von Forst und Weiblichkeit gehört natürlich auch der Besuch der Kirwa, so manches Mal hat Alfred beim Heimgehen vor oder hinter dem Kirwabaum die Silhouette eines Waldfräuleins wahrgenommen. Die Freudenberger Kirwamoidln und -burschen wirkten deshalb auch am Singspiel mit. Und nicht nur sie. Weil der Waldbauer auch sehr fromm ist, hatte der kürzlich erst verabschiedete Pfarrvikar von Schnaittenbach, Pater Sylvester Emeruwa, einen Gast-Auftritt.
Das kleine, ländliche Musical, das extra auf den Landstrich zwischen Johannisberg und Ehenbach zugeschnitten ist, fand bereits zum dritten Mal statt und findet immer noch begeisterte Zuhörer.
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