Schmutzige Praktiken werden bei Reinigungsfirmen im Landkreis Tirschenreuth kaum geahndet. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt kritisiert in einer Pressemitteilung, dass diese Unternehmen nur selten ins Visier des Zolls geraten. Nach IG-BAU-Angaben überprüfte die FinanzkontrolleSchwarzarbeit beim zuständigen Hauptzollamt Regensburg im vergangenen Jahr 84 Reinigungsunternehmen in der Region. Dies seien "Gelegenheitsvisiten" der Zöllner, moniert die IG Bau Oberpfalz.
"Der Finanzkontrolle Schwarzarbeit fehlt es an Personal, um illegale Machenschaften in allen Wirtschaftsbereichen konsequent zu verfolgen", sagt IG BAU-Bezirksvorsitzender Christian Lang. Komme es dann doch zur Prüfung, gebe es in der Reinigungsbranche häufig etwas zu beanstanden. So deckte das Hauptzollamt Regensburg 2017 einen Schaden von rund 78.000 Euro wegen nicht gezahlter Steuern und Sozialabgaben auf. Dies habe das Bundesfinanzministerium der Grünen-Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke auf Anfrage mitgeteilt. Danach leiteten die Beamten 69 Ermittlungsverfahren gegen Reinigungsfirmen in der Region ein.
"Die Zahlen zeigen, dass so manche Chefs in der Gebäudereinigung weiterhin auf schmutzige Praktiken setzen. Denn wer Löhne drückt oder Sozialabgaben prellt, der schadet nicht nur dem Staat und den Sozialkassen, sondern verzerrt auch den Wettbewerb", so Lang. Nur wenn sich alle Unternehmen an die gleichen Standards hielten, könne die Branche zum "Saubermann" werden.
28.06.2018 - 17:29 Uhr
Zoll Regensburg prüfte 84 Betriebe der Branche
von Externer Beitrag
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