Zwergau bei Kemnath
14.11.2019 - 11:29 Uhr

Zwergauer Revier seit 70 Jahren in Familienhand

Ein besonderes Jubiläum feierten die Jagdpächter und -genossen von Zwergau: Seit 70 Jahren bejagt die Familie Fraas aus Marktredwitz das Revier.

Von seinen Mitjägern bekam der Eduard Fraas (Fünfter von links) eine hölzerne Ruhebank. Darauf saß der Jubilar neben seiner Frau Margit und seinem Onkel Bruno. Mit Sohn Florian (links) ist nun schon die vierte Generation der Familie Pächter der Zwergauer Jagd. Mit einer Ehrentafel dankten dafür Jagdvorsteher Ludwig Kastner, Schriftführer Josef Findeis (von rechts), Kassier Norbert Wurm, Stellvertretender Vorsteher Richard Schinner (von links). Bild: Roland Wellenhoefer
Von seinen Mitjägern bekam der Eduard Fraas (Fünfter von links) eine hölzerne Ruhebank. Darauf saß der Jubilar neben seiner Frau Margit und seinem Onkel Bruno. Mit Sohn Florian (links) ist nun schon die vierte Generation der Familie Pächter der Zwergauer Jagd. Mit einer Ehrentafel dankten dafür Jagdvorsteher Ludwig Kastner, Schriftführer Josef Findeis (von rechts), Kassier Norbert Wurm, Stellvertretender Vorsteher Richard Schinner (von links).

Ein so langer Zeitraum dürfte für ein Jagdpachtverhältnis wohl weit und breit einmalig sein. Schon der Großvater Adolf ging hier auf die Jagd. Auf ihn folgten Vater Max und dann Eduard Fraas selbst, der die Jagd mit seinem Onkel Bruno ausübte. Und mit Sohn Florian ist nun seit geraumer Zeit nun schon die vierte Generation im Revier unterwegs.

Großvater als "Wilderer"

Der Jubilar gab in seiner Rede einige Anekdoten zum Besten. So sei sein Großvater Adolf mit Zustimmung der Zwergauer bereits im Herbst 1949 hier zur Jagd gegangen. Vom Oberförster Josef Kappl hatte er sich einen alten Ami-Stutzen geborgt. Da die Jagdhoheit damals aber noch bei der Besatzungsmacht lag, habe der Großvater eigentlich gewildert. Lange sei dies her und längst verjährt.

Überhaupt habe sich seit dieser Zeit im Jagdwesen vieles verändert. Die Jagd auf Schnepfen, Tauben, Fasan, Rebhühner und Hasen sei Vergangenheit. Die Herausforderungen heute lägen beim Rehwildverbiss und der Schwarzwildproblematik. "Auch Luchs und Wolf werden wir alle wieder erleben", prophezeite der Redner. Diese Entwicklung lasse sich nicht aufhalten. Eduard Fraas sieht dies alles nicht negativ. Jede Generation gestalte ihre Zeit.

Während der vielen Jahre gab es weder innerhalb der Jagdgenossenschaft noch mit den Jagdgenossen Streitigkeiten. Mit einer zünftigen Feier im Gasthof Waldfrieden in Hahneneggaten wolle sich Fraas deshalb bei den Zwergauern für das Vertrauen während der vergangenen sieben Jahrzehnte bedanken.

Rehbraten zum Doppeljubiläum

Ein weiterer nicht minder wichtiger Grund für die Feierlichkeiten war der 70. Geburtstag, den der Jagdpächter vor wenigen Tagen feierte. Der Zahnarzt lud anlässlich des Doppeljubiläums zum Wildessen ein, das die Wirtsleute Murr vorzüglich zubereiteten. Die Rehe stammten aus dem Zwergauer Revier und wurden schonend und bleifrei erlegt. Für passende Musik sorgte Walter Kobel aus Erbendorf.

Die Jagdgenossen dankten der Pächterfamilie Fraas für die Zusammenarbeit. Jagdvorsteher Ludwig Kastner überreichte im Namen aller Mitglieder an den Jubilar eine mit jagdlichen Motiven bemalte Ehrentafel. Der Beschenkte versprach, einen würdigen Platz dafür zu finden.

Eduard Fraas feierte vor wenigen Tagen seinen 70. Geburtstag. Bild: Roland Wellenhoefer
Eduard Fraas feierte vor wenigen Tagen seinen 70. Geburtstag.
Eine mit jagdlichen Motiven bemalte Ehrentafel überreichten die Jagdgenossen an den Pächter. Bild: Roland Wellenhoefer
Eine mit jagdlichen Motiven bemalte Ehrentafel überreichten die Jagdgenossen an den Pächter.
Eine mit jagdlichen Motiven bemalte Ehrentafel überreichten die Jagdgenossen an den Pächter. Bild: Roland Wellenhoefer
Eine mit jagdlichen Motiven bemalte Ehrentafel überreichten die Jagdgenossen an den Pächter.
Jagdvorsteher Ludwig Kastner (links) bedankte sich bei dem langjährigen Jagdpächter Eduard Fraas (rechts). Bild: Roland Wellenhoefer
Jagdvorsteher Ludwig Kastner (links) bedankte sich bei dem langjährigen Jagdpächter Eduard Fraas (rechts).
Eduard Fraas (stehend) blickt auf die Veränderungen bei der Jagd in den vergangenen Jahrzehnten zurück. Bild: Roland Wellenhoefer
Eduard Fraas (stehend) blickt auf die Veränderungen bei der Jagd in den vergangenen Jahrzehnten zurück.
Dr. Eduard Fraas Bild: Roland Wellenhoefer
Dr. Eduard Fraas
Eduard Fraas (rechts) musste viele Hände schütteln. Bild: Roland Wellenhoefer
Eduard Fraas (rechts) musste viele Hände schütteln.
Eduard Fraas (rechts) konnte sich über viele Geschenke freuen. Bild: Roland Wellenhoefer
Eduard Fraas (rechts) konnte sich über viele Geschenke freuen.
Walter Kobel sorgte die passende musikalische Umrahmung der Feier. Bild: Roland Wellenhoefer
Walter Kobel sorgte die passende musikalische Umrahmung der Feier.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.