Eingebunden war auch die Überlieferung vom legendären Meistertrunk anno 1631. Demnach leerte Altbürgermeister Nusch auf Befehl des kaiserlichen Feldherrn Tilly einen 3,25-Liter-Humpen Frankenwein in einem Zug und bewahrte Rothenburg so vor der Zerstörung. Das "Rothenburger Reiterle" galt den Vorfahren als Abgesandter einer anderen Welt, der zur Winterzeit mit den Seelen der Verstorbenen durch die Lüfte schwebte. Während man früher vor dieser unheimlichen Figur zitterte, freuen sich heute Groß und Klein auf sein Erscheinen.
Nicht wie vielerorts üblich, besteht der Rothenburger Weihnachtsmarkt aus einer einzigen Budenstadt. Vielmehr werden die verwinkelten Gassen und Plätze, vom Kirchplatz mit der Sankt-Jacobs-Kirche, Grüner Markt, Feuerkessel und Herrengasse sowie rund um das Rathaus die Gewölbe und der Marktplatz von Buden gesäumt. Altdeutsches Weihnachtsgebäck, weißer Glühwein und fränkische Bratwürste laden zum Verweilen ein. Nicht minder groß ist das Angebot an kleinen und großen Kostbarkeiten als Weihnachtsgeschenke. Auch die Geschäfte hatten ihre Pforten geöffnet. Dazu verlieh die weihnachtlich geschmückte Altstadt dem Markt einen romantischen Charakter. Der Ausflug der Freien Wähler und ihrer Gäste endete schließlich mit einer Einkehr in der Gaststätte Krauß in Truppach, unweit der Therme Obernsees.
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