Spiele um Platz drei sind normalerweise wenig prickelnd. Dieses Spiel um Platz drei ist aber ein Finale: "Wir wollten immer, dass es im letzten Spiel um etwas geht. Das haben wir erreicht." Michael Köllner, Trainer des TSV 1860 München, war am Sonntag dennoch etwas zwiegespalten. "Ein bisschen enttäuscht bin ich heute schon", sagte der Oberpfälzer nach dem 2:2 (1:1) der "Löwen" im Drittliga-Derby gegen den FC Bayern II. Direkt aufsteigen können die Münchener (66 Punkte) dadurch nicht mehr, aber sie haben am kommenden Samstag (13.30 Uhr) doch noch die Chance, den FC Ingolstadt (68) von Platz drei zu stoßen und damit die Aufstiegsrelegation zur 2. Bundesliga zu bestreiten. Als erster Aufsteiger in die 3. Liga steht Dynamo Dresden (72) bereits fest. Hansa Rostock (70) ist als Zweitplatzierter kurz vorm Ziel.
Köllners Enttäuschung im Derby rührte daher, dass seine Jungs gegen die kleinen Bayern in der ersten Hälfte nicht richtig in die Gänge kamen. "Wir haben da statisch Fußball gespielt", monierte er. Hinzu kamen Schludrigkeiten im Passspiel. "Zudem standen die Bayern auch sehr tief", wunderte sich der "Löwen"-Coach über die Taktik der "Roten", die obwohl ganz, ganz tief im Abstiegskampf nicht unbedingt auf Sieg spielten.
Zwei Mal gingen die Gäste von der Säbener Straße dennoch in Führung. Armindo Sieb (13.) und Sarpreet Sing (49.) legten jeweils vor, die Sechziger glichen zwei Mal per Elfmeter durch Sascha Mölders (41.) und Phillipp Steinhart (68.) aus.
"Zum Schluss war es dann ein richtiges Finish", freute sich Köllner über die Leistungssteigerung. Die Seinen hatten sich "richtig reingebissen". Kurz vor Schluss hatte Stefan Lex noch zwei Mal die Riesenchance auf den Siegtreffer. Richtig heiß wurde es nach dem Schlusspfiff, als sich Sascha Mölders und Bayern-Verantwortliche in der Interviewzone fast in die Haare kriegten. Köllner stand weit entfernt, schaute sich das alles ganz ruhig und entspannt an. Nur nicht ablenken lassen. Er dachte schon weiter: "Jetzt freuen wir uns aufs Finale."
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