Phil Collins ist seit Jahrzehnten ein Star auf den Konzertbühnen dieser Welt. Sein Sohn Mathew will auch einer werden - auf dem grünen Rasen. Der jüngste Spross der Rock- und Pop-Legende hat mit Gitarren und Schlagzeug jetzt nicht so viel am Hut, läuft für sein Leben gern dem runden Leder nach und hat richtig Talent, wie viele versichern. Seit dieser Saison spielt der 17-Jährige in der Jugend des Zweitligisten Hannover 96.
Begonnen hat das mit der jungen Karriere auch mit einem Telefonat in der Oberpfalz vor gut einem Jahr. Bernd Heinisch staunte nicht schlecht, als er einen Anruf aus England erhielt: Am anderen Ende der Leitung war eine Managerin von Phil Collins. Sie habe gehört, er sei gut vernetzt im Fußball und könne eventuell helfen, dass Mathew in Deutschland Fußball spielen könne, teilte sie dem Amberger mit. "Mathew will unbedingt nach Deutschland."
Bobic und Matthäus dabei
Heinisch konnte helfen. Der 37-Jährige ist allerorten im Fußball unterwegs, auch durch sein Engagement bei "Global United". Zu dem gemeinnützigen Verein, der sich dem weltweiten Umwelt- und Klimaschutz verschrieben hat, gehören ehemalige Spieler wie Fredi Bobic, Lothar Matthäus, Cacau oder Guido Buchwald. Heinisch ließ seine Kontakte spielen. "Als Mathew mir sagte, dass Hoffenheim neben Gladbach zu seinen Lieblingsvereinen in Deutschland gehört, wusste ich gleich, was zu tun ist." Heinisch kennt TSG-Boss Kristian Baumgärtner bestens, beide sind befreundet. "Ich habe dann Mathew ein Probetraining in Hoffenheim besorgt", erzählt Heinisch weiter. Der Collins-Sohn, der vor seinem Wechsel nach Deutschland in der Jugend von Ipswich Town gekickt hatte, überzeugte. Die Kaderplätze bei der U19 für die Saison waren allerdings schon vergeben.
Trainingslager in Amberg
Die Idee war dann, den jungen Mittelfeldspieler zum Nachbarn Astoria Walldorf, deren U 19 auch in der Bundesliga spielt, auszuleihen. Heinisch organisierte für Walldorfs A-Junioren auch noch ein Trainingslager in Amberg, der kleine Collins trainierte einige Tage im Stadion am Schanzl. Mathew hatte aber das Pech, dass er zunächst ein halbes Jahr keine Pflichtspiele bestreiten durfte, in der Rückrunde kam er dann einige Mal zum Einsatz.
Einladung zum Konzert
Auch für Heinisch kam der Wechsel des jungen Engländers jetzt zu Hannover 96 überraschend. "Die Gründe kenne ich nicht genau", sagt Heinisch. Er hat immer wieder mal Whats-App-Kontakt zu Mathew, die Wechselgründe seien da kein Thema. Derweil ist im Hause Collins die Hilfe aus der Oberpfalz auch nicht vergessen. "Im Frühjahr war ich auf das Konzert von Phil Collins in Hannover eingeladen. Eine wirklich tolle Geste", freut sich Heinisch. Und vergangene Weihnachten stellte der Paketdienst eine "Schatztruhe aus kleinen Köstlichkeiten" vorm Amberger Haus der Heinischs ab. Absender: eine Adresse in Dublin. Phil Collins ist anscheinend nicht nur auf der Bühne ein ganz Großer.
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