Geärgert hat sich Karl-Heinz Wagner bereits am Sonntag, als die ersten Gerüchte aufkamen. Der SV Neukirchen Hl. Blut ziehe sich aus der Fußball-Landesliga Mitte zurück, hieß es. Am Montag erfolgte dann die Bestätigung per Pressemitteilung des Vereins. "Das ist unglaublich, dass wir so eine Kröte schlucken müssen. Wir steigen als Tabellen-14. ab und wären drin geblieben, wenn Neukirchen das früher kund getan hätte", moniert der Trainer des FC Amberg. Bereits im März, als der SV Neukirchen in Amberg antrat, im zweiten Spiel nach der Winterpause, habe Wagner zum Sportlichen Leiter des SV Neukirchen gesagt: "Ich hoffe, wir sehen uns nächste Saison", und meinte: Beide Vereine mögen doch die Landesliga erhalten. Aber dessen Antwort deutete schon in eine Richtung: "Mal schauen, bei uns ist es nicht sicher, ob es weitergeht." Da habe der Sportliche Leiter der Ostbayern schon ein großes Fragezeichen hinterlassen, so Wagner. Ihn ärgert vor allem der späte Zeitpunkt, bei einem früheren wäre der SV Neukirchen Hl. Blut erster Absteiger gewesen – und der FC Amberg gerettet.
Auf der anderen Seite: "Es ist so, wir können es nicht mehr ändern. Wenn ich mich darüber ärgere, dann müsste ich mich über das letzte Relegationsspiel gegen den SV Hahnbach noch viel mehr ärgern. Was in Neukirchen passiert ist, das können wir nicht beeinflussen. Was im Spiel passiert, das können wir beeinflussen", erklärt der Trainer des FC Amberg.
Durch den Abstieg ergaben sich jetzt noch weitere Probleme für den neuen Bezirksligisten. Zu den drei feststehenden Abgängen (Lennard Müller, Alexander Grau, Paul Götz) kommen zwei kurzfristige Abgänge dazu: Nick Sperlich wechselt zum SV Etzenricht und Lukas Heinrich zum FC Wernberg. Beide haben, so Wagner, eigentlich ihr Wort gegeben, dass sie bleiben. "Wenn sie eine Klasse höher gewechselt hätten, hätte ich es vielleicht noch verstehen können. Aber zu einem Konkurrenten, das ist schon bitter." Zwei neue Spieler kann Wagner vermelden, Tobias Götz kehrt zum FC Amberg zurück, und Antoine Akbeve aus Togo, der bei der Bäckerei Nußstein einen Job gefunden hat. "Er muss sich noch wieder an den Mannschaftsfußball gewöhnen, er hat länger nicht gespielt. Aber ich denke, er kann uns schon helfen." Ein Stürmer steht noch auf der Wunschliste von Wagner: "Wir müssen vorne durchschlagskräftiger werden."
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