Wer über Jahrzehnte als Sportrichter tätig ist, der hat es nicht leicht viele Sympathiepunkte zu sammeln. Einer, dem das gelang, war Heinz Ferber, der nun im Alter von 77 Jahren verstorben ist. Heinz Ferber hat dies nicht per Urteil, sondern einer ganz großen menschlichen Komponente geschafft. Er war ein Freund des Amateurfußballs, der auf der Seite der Vereine stand, der über Jahrzehnte als Funktionär im Bayerischen Fußball-Verband nicht wegzudenken war und obendrein dem Hallenfußball über lange Zeit seine Stimme gegeben hat.
Die Trauerworte des neuen BFV-Präsidenten Christoph Kern beschreiben recht gut, welche Persönlichkeit da ganz still im Oktober die Bühne des bayerischen Amateurfußballs verlassen hat: „Wir trauern um einen langjährigen und verdienten Schiedsrichter und Sportrichter, der sich in ganz Bayern einen Namen als herausragender BFV-Funktionär, Fan des Amateurfußballs und fairer Sportsmann gemacht hat. Und dies in einem Amt, in dem man sich in aller Regel bei den Vereinen nicht unbedingt beliebt macht. Das sagt eigentlich schon alles über den Menschen Heinz Ferber und seine Leistungen für den Amateurfußball in Bayern. Umso mehr hat uns die traurige Nachricht aus seinem Heimatbezirk Mittelfranken so bewegt.“
Ferber war bis Sommer 2019 fast 40 Jahre lang in verschiedenen Funktionen als Sportrichter beim BFV aktiv. Am 1. April 1980 begann er als Besitzer im Kreissportgericht Nürnberg, war ab 1989 deren Vorsitzender. 2004 übernahm der Nürnberger den Vorsitz des Sportgerichts Bayern und leitete dieses Gremium bis 2018. Dann trat er für den Volljuristen und heutigen BFV-Präsidenten Christoph Kern ins zweite Glied zurück, blieb dem Sportgericht aber noch ein Jahr als Beisitzer erhalten.
Der Diplom-Volkswirt Heinz Ferber war ein Mann der Vereine, war auf vielen Fußballplätzen wie beim ASV Vach oder beim ASC Boxdorf zu sehen, suchte immer das Gespräch mit Funktionären, Spielern, Schiedsrichtern und Zuschauern. Seine Meinung als Fußball-Fachmann war gefragt, seine Stimme auch bekannt als langjähriger Sprecher bei Hallenturnieren in Nürnberg am Berliner Platz. Nun ist seine Stimme für immer verstummt. Heinz Ferber war ein Vorbild, dessen Herz bereits am 5. Oktober zu schlagen aufgehört hat.
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