Bayreuth
Update 01.02.2024 - 13:29 Uhr

Trotz personellem Aderlass: Plan für Oberliga-Zukunft der Bayreuth Tigers steht

Einen Tag nach der Abfuhr beim EC Peiting verkündete Insolvenzverwalter Peter Roeger weitere Spieler-Abgänge. Auch die treuen Fans der Bayreuth Tigers werden künftig mit zur Kasse gebeten.

Insolvenzverwalter Peter Roeger arbeitet derzeit an einer Profi-Zukunft für den Eishockey-Standort Bayreuth. Bild: Pluta Rechtsanwalts GmbH/exb
Insolvenzverwalter Peter Roeger arbeitet derzeit an einer Profi-Zukunft für den Eishockey-Standort Bayreuth.

Trotz des personellen Aderlasses und der herben 3:9-Klatsche eines Rumpfkaders beim EC Peiting soll der Spielbetrieb des Eishockey-Oberligisten Bayreuth Tigers bis zum Ende der Hauptrunde am 25. Februar fortgesetzt werden. Dies vermeldet Insolvenzverwalter Peter Roeger von der Pluta Rechtsanwalts GmbH in einer am Mittwochnachmittag verschickten Pressemitteilung. Darüber hinaus benannte Roeger erstmals konkrete Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit in Bayreuth auch in der kommenden Spielzeit Oberliga-Eishockey geboten werden kann.

"Das Heimspiel der Eishockey-Herrenmannschaft am 4. Februar im Kunsteisstadion Bayreuth kann planmäßig stattfinden. Ebenso wird das nächste Auswärtsspiel am 2. Februar durchgeführt", heißt es in der Mitteilung. Aufgrund der Statuten des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ist eine Teilnahme an den Play-offs nicht möglich, sobald ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde. In den vergangenen Tagen habe das Pluta-Team konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen der Gesellschaft, den Spielern und dem DEB geführt. "Die Voraussetzungen sind erfüllt, damit die Eishockeymannschaft den Spielbetrieb bis zum Ende der laufenden Saison fortführen kann. Die Busfahrten zu den Auswärtsfahrten sind geregelt, und auch für die Heimspiele ist die Stadionnutzung sichergestellt."

Kai Zernikel (nach Heilbronn), Robin Drothen (Landshut), Brett Schaefer (Bietigheim), Eetu Elo und Kai Kristian (beide nach Halle) und Kapitän Steffen Tölzer (Rosenheim) haben die Tigers bereits verlassen, dazu gab der Verein in den Sozialen Medien den Abgang von Aaron Reinig (Hannover Scorpions) bekannt. Dennoch glaubt der Insolvenzverwalter, dass "mit dem derzeitigen Kader eine Fortsetzung des Spielbetriebs möglich ist". Noch bis 15. Februar dürfen Spieler den Verein wechseln. "Die Gehälter der Spieler sind über das Insolvenzgeld gesichert und die Insolvenzgeldvorfinanzierung wurde bereits in die Wege geleitet", heißt es weiter.

Um den Spielbetrieb weiter aufrechtzuerhalten müssen aber auch Dauerkartenbesitzer ihren Beitrag leisten. „Wir hoffen auf die Unterstützung der Fans“, sagte Roeger, der bekanntgab, dass künftig auch die rund 500 Dauerkartenbesitzer aus rechtlichen Gründen einen Beitrag von 5 Euro für jedes Heimspiel bezahlen müssen. Diese Maßnahme betreffe alle Inhaber eines Saisontickets, also Steh- und Sitzplätze in allen Kategorien. Tagestickets werden weiter zu den normalen Preisen zwischen 8 Euro und 22 Euro angeboten. "Den Verantwortlichen ist bewusst, dass diese Maßnahme für die Dauerkartenbesitzer überraschend sein kann, aber aus rechtlichen Gründen gibt es leider keine Alternative."

Neben dem tagesaktuellen Geschäft arbeitet das Insolvenzverwalterteam an einer möglichen langfristigen Lösung für die Bayreuth Tigers. Nach einer ersten Prüfung der Sachlage ist eine Plansanierung ein Szenario, um die Mannschaft in der Oberliga Süd halten zu können. Hierzu müssen allerdings mehrere Bedingungen eintreten. Insolvenzverwalter Roeger und sein Team werden in den kommenden Tagen und Wochen "intensiv einen finanzstarken Partner oder eine Gruppe von Sponsoren suchen, die bereit sind, in Zukunft die Verantwortung bei den Bayreuth Tigers zu übernehmen. Sobald diese Unterstützung feststeht, wird auf Basis eines belastbaren finanziellen Konzepts ein Sanierungsplan erstellt, der von den Gläubigern genehmigt und vom Amtsgericht bestätigt werden muss. Zudem braucht es die Zustimmung des Deutschen Eishockey-Bundes".

Weiter sagte Roeger: „Ich möchte ein großes Kompliment an die Mannschaft aussprechen, die gestern hervorragenden Einsatz gezeigt hat, und auch den mitgereisten Fans gebührt großer Respekt. Das gestrige Spielergebnis ist zweitrangig, denn es geht nun um die Zukunft des Eishockey-Clubs.“

Bayreuth30.01.2024
 
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