Endlich den ersten Sieg einfahren: FC Dießfurt und SV Altenstadt/WN zwei Leidensgenossen

Dießfurt bei Pressath
11.08.2023 - 11:25 Uhr
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FC Dießfurt gegen SV Altenstadt/WN: Es ist das Duell der noch Sieglosen in der Kreisliga Nord. Wer auch am vierten Spieltag das Nachsehen hat, hängt vorerst im Tabellenkeller fest.

Für den FC Dießfurt (weiße Trikots) setzte es bislang im Saisonverlauf zwei Niederlagen gegen Schnaittenbach und in Reuth (Szene). Das 0:0 zuletzt in Kulmain dient als Mutmacher für die kommende Heimpartie gegen Aufsteiger SV Altenstadt/WN.

Eine sorgenfreie Saison, eine ordentliche Platzierung im Mittelfeld – der FC Dießfurt hatte zu Saisonbeginn bodenständige Ziele formuliert. Von denen will Henry Schraml nur wenige Wochen später nicht abrücken, aber, so gibt der Spartenleiter zu, "es läuft aktuell nicht ganz rund".

Es ist vor allem das Verletzungspech, das gnadenlos zuschlägt und der Truppe von Trainer Georg Ramsauer mächtig zu schaffen macht. "Wir hatten zuletzt nur noch zwölf einsatzfähige Spieler", berichtet Schraml und zählt die lange Liste der Malträtierten auf: Torwart Timo Schraml und Verteidiger Toni Beierl haben Probleme mit dem Syndesmoseband und fallen auf längere Sicht aus. Bei Mittelfeldmann Alexander Mosin (Knochenverletzung) wird sich der Genesungsprozess ebenfalls noch längere Zeit hinziehen, gleiches gilt für Stürmer Tim Arnold (Kreuzband- und Innenbandanriss) .

Noch enger zusammenrücken

"Wir rechnen, damit, dass unsere Verletzten mehr oder weniger bis zur Winterpause ausfallen", sagt Schraml. Und da zuletzt auch noch drei Akteure im Urlaub waren, mussten mit Thorsten Schraml und Bernd Dippl zwei Spieler ran, die eigentlich nur noch sporadisch aushelfen. "In schweren Zeiten muss die Mannschaft noch enger zusammenrücken", gibt Schraml daher als Parole aus.

Der FC Dießfurt, da lässt Schraml keinen Zweifel, will raus aus dem Tabellenkeller. Nach drei Spielen hat man erst einen Punkt auf dem Konto. Nach zwei knappen Auftaktniederlagen gegen den TuS Schnaittenbach und beim TSV Reuth (jeweils 1:2) holte man am vergangenen Wochenende ein 0:0 beim SV Kulmain – ein Mutmacher für die kommenden Aufgaben. "Die Mannschaft hat in allen drei Spielen nicht schlecht gespielt. Sie hat's drauf, das hat man gesehen", meint Schraml.

Der "Dino" der Kreisliga (über 40 Jahre Zugehörigkeit) will sich nicht mit seiner misslichen Lage abfinden, sondern am Sonntag um 15 Uhr das Ruder herumwerfen. Dann gastiert mit dem SV Altenstadt/WN, der ebenfalls erst einen Zähler aufweist, ein Leidensgenosse in Dießfurt. "Da müssen wir drei Punkte einfahren", fordert Schraml: "Wir sind gut genug, um am Ende einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen."

Nichtabstieg ein Riesenerfolg

Von solchen Ansprüchen ist man beim SV Altenstadt/WN weit entfernt. Nach seinem erstaunlichen Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga hat der Aufsteiger einen personellen Aderlass hinnehmen müssen. Wichtige Leistungsträger wechselten zu anderen Vereinen, weshalb sich bei den Blau-Weißen niemand Illusionen hingibt. "Natürlich wollen wir den Klassenerhalt schaffen und geben dafür alles", sagt Michael Nordgauer. Gleichzeitig mahnt der Trainer aber auch, die Realitäten richtig einzuschätzen: "Alles andere als der Abstieg wäre ein Riesenerfolg."

Um nicht das Schicksal des SV Plößberg und des VfB Mantel zu teilen, die in der vergangenen Saison bereits zur Winterpause quasi abgeschlagen das Tabellenende zierten, setzt der SV Altenstadt/WN auf bewährte Muster: Teamgeist, Kampfkraft, Konterspiel. "Wir sind keine Mannschaft, die das Spiel machen kann. Unsere Stärke ist der Konter", sagt Nordgauer, ohne damit ein Geheimnis zu verraten: "Das wissen auch unsere Gegner." Die Stimmung im Verein beschreibt der Coach als "gut und positiv", auch wenn die Chancen auf den Ligaverbleib nicht sehr hoch sind. Wichtig sei, "die Mannschaft auch bei Misserfolgen zusammenzuhalten und in jeder Partie 120 Prozent zu geben. Dann können wir auch Spiele gewinnen".

Bislang hat's mit einem Dreier noch nicht geklappt. Dem beachtlichen 0:0 zum Auftakt gegen die DJK Weiden folgten ein 1:4 in Schnaittenbach und ein 0:3 gegen Reuth. "Wir hatten in allen Spielen unsere Chancen und hätten in Führung gehen können", berichtet Nordgauer. Dass der Gegner am Sonntag auf dem Papier der Favorit ist, beeindruckt Nordgauer nicht. "Natürlich wird es schwer, wenn man den Kader von Dießfurt ansieht. Aber unmöglich ist es nicht, dort zu bestehen." Und Nordgauer verspricht: "Wir werden nie aufgeben und immer versuchen, das Beste aus jeder Situation zu machen."

Hintergrund:

Die Vereine im Überblick

  • Der FC Dießfurt ist der "dienstälteste" Verein in der Kreisliga Nord.
  • Die Dießfurter spielen seit über 40 Jahren, unterbrochen von einem Aufstieg in die Bezirksliga und einem Kreisklassen-Abstieg, in der höchsten Liga auf Kreisebene.
  • Trainer ist Georg Ramsauer, der vor der neuen Saison an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt ist.
  • Der SV Altenstadt/WN hat über die Relegation den Aufstieg in die Kreisliga Nord geschafft.
  • Für den SVA ist es der zweite Aufstieg in Folge, da ein Jahr vorher der Sprung in die Kreisklasse geschafft wurde.
  • Trainer ist Michael Nordgauer, der seit 2018 im Amt ist.
 
 

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