27.02.2022 - 22:01 Uhr

ERSC Amberg: Eine Nullnummer vom Feinsten und ein wertvoller Punkt

Die Wild Lions bieten dem Spitzenreiter der Bayernliga-Aufstiegsrunde, dem EHC Klostersee Paroli – bis in die Verlängerung. Dann entscheidet das Penaltyschießen – und 600 Zuschauer fiebern mit.

Penalty durch Brett Mennear - hier blieb er ohne Chance gegen Klostersees Keeper Phillipp Hähl. Bild: Andreas Brueckmann
Penalty durch Brett Mennear - hier blieb er ohne Chance gegen Klostersees Keeper Phillipp Hähl.

Kaum zu glauben, wie mitreißend und abwechslungsreich eine „Nullnummer“ im Eishockey sein kann! Der ERSC Amberg und der EHC Klostersee trieben am Sonntagabend im Eisstadion am Schanzl die Spannung auf die Spitze, weil sowohl während der regulären Spielzeit im Spiel der Aufstiegsrunde der Bayernliga als auch in der Overtime keine Treffer fielen – trotz einiger Torchancen aller Variationen auf beiden Seiten. Verantwortlich dafür waren vorrangig die beiden Torhüter, Timon Bätge für Amberg und Philipp Hähl auf Seiten der Klosterseer. Keiner der knapp 600 Zuschauer verließ vorzeitig das Stadion und am Ende holten sich die Gäste den Zusatzpunkt, weil im Shootout lediglich Gästestürmer Philipp Quinlan zum 0:1 traf. Die Wild Lions konnten mit dem einen Zähler aber auch gut leben, waren dem Spitzenreiter in allen Belangen gleichwertig.

Ryan Murphy verabschiedet

Vor der Begegnung wurde Ryan Murphy vorzeitig verabschiedet. Der US-Stürmer fliegt zurück in die USA, wo er seine schwere Schulterverletzung, die er sich kürzlich zugezogen hatte, operativ behandeln lässt. Beide Teams hatten einige Ausfälle zu verkraften, Amberg den Kader mit jungen Spielern aufgefüllt. Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Begegnung, in der es kein großes Abtasten gab. Die Defensivreihen machten aber einen guten Job und ließen Großchancen kaum zu. Gefährlich wurde es für den ERSC nur zweimal, als Unterzahlsituationen zu überstehen waren. Danach hatten bis zur Pause die Löwen mehr Anteile, wobei die Schüsse von Michael Kirchberger, Felix Köbele und Kevin Schmitt schon ein gefährlicheres „Kaliber“ hatten.

Auch zu Beginn des Mittelabschnitts befand sich Amberg häufiger in der Offensive und teilweise „brannte“ es richtig vor Hähls Tor. Der Schwung der Löwen wurde aber abrupt gestoppt: Brett Mennear wurde an der Bande sehr hart und relativ weit unten hart gecheckt, blieb auch benommen liegen. Verteidiger Benjamin zog den Grafinger Spieler per Faustschlag zur Rechenschaft und musste dafür vorzeitig zum Duschen – fünf Strafminuten plus Spieldauerstrafe, das hätte man auch mit weniger ahnden können. Danach saß auch noch Kapitän Kevin Schmitt wegen eines – weitaus harmloseren – Bandencheck auf der Strafbank, doch die Defensive der Löwen funktionierte auch in Unterzahl. Gegen Ende des Drittels ging die Partie dann wieder in den Offenen-Schlagabtausch-Modus über, wo die Torhüter immer wieder die Endstation bildeten.

Alles auf Sieg

Auch im Schlussdrittel spielten beide Mannschaften eindeutig auf Sieg, von Taktieren konnte keine Rede sein. Der ERSC erkämpfte sich langsam ein leichtes Chancenübergewicht, aber praktisch bei jedem Konter der Gäste war auch das Amberger Tor in Gefahr. 60 Minuten gespielt, und immer noch kein Tor – so ging es in die Overtime, wo jedes Team seine Chancen auf die Entscheidung hatte. 56 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung jubelten die Löwen und deren Anhang, weil aus dem Gewühl heraus die Scheibe im Grafinger Tor landete, aber vom Unparteiischen wegen „hohen Stocks“ die Anerkennung verweigert wurde. So mussten am Ende der Shootout und das Glück entscheiden.

ERSC Amberg – EHC Klostersee 0:1 n.P. (0:0, 0:0, 0:0/OT 0:0)

Tor: 0:1 (65.) Quinlan (GWG) - Strafen: Amberg 6 + 5 + 20 (Frank), Klostersee 8 Minuten. Zuschauer: 583

 
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