Peter Kemnitzer, Spielleiter des Fußballkreises Hof/Wunsiedel/Tirschenreuth, sorgt sich um die Zukunft des Fußballs – nicht nur in seinem Zuständigkeitsbereich. Auf der Arbeitstagung für Kreis- und A-Klassisten am Mittwoch in der Gaststätte Kramer-Zoigl in Falkenberg zeichnete der Funktionär ein düsteres Bild. „Der demografische Wandel beeinflusst auch den Fußball. Abmeldungen von Vereinen und kurzfristige Spielabsagen wegen Spielermangels nehmen dramatische Formen an. Heuer haben wir wieder eine gesamte Liga verloren, die Spielgemeinschaften liegen bei 16 Prozent, Tendenz steigend“, sagte Kemnitzer. Den darüber sichtlich überraschten anwesenden Vereinsfunktionären stellte Kemnitzer deshalb die „Gretchenfrage“: „Wollen wir die Ligenstärken in unserem Kreis auf 14 Mannschaften beschränken oder einfach weiter so mit der Option von sterbenden A-Klassen und einer Stärkenerhöhung der verbleibenden unteren Klassen? Das ist eigentlich nicht in unserem Sinne.“ In den Kreisklassen steigt in der Saison 2019/20 nur der Letzte ab, der davor liegende Verein geht in die Relegation gegen den Zweiten seiner darunter ansässigen A-Klasse. Diese Relegation wird erstmals mit Hin- und Rückspiel ausgespielt. Den Ausgleich in den Kreisligen versucht Kemnitzer über die Relegation zu schaffen.
In seinem Rückblick sprach der Spielleiter gerade bei der Relegation von einem "wahren Kraftakt ohne Ende. Früher kamen Vereine bis Rang vier in Frage, heuer suchte ich Teilnehmer gar bis zum ersten Abstiegsplatz. Deshalb werde ich zwei Spieltage vor Saisonende betreffende Vereine anschreiben, ob sie an einer Relegation Interesse zeigen. Damit habe ich Planungssicherheit.“ Erfreulich sei dagegen, dass sich während der Saison diesmal nur ein Verein zurückzog. Eindringlich wies Kreisvorsitzender Siegfried Tabbert darauf hin, dass für Akteure von nicht gemeldeten Spielen kein Versicherungsschutz besteht. Geplant sei zudem ein Vereinsdialog, ähnlich dem Spielerrat, um den Austausch untereinander zu verbessern. Probleme bereitet die Melde-Bereitschaft für die Winter-Saison: „Meldeten im letzten Winter noch 44 Vereine für die Futsal-Hallenkreismeisterschaften, sind es bis jetzt gerade Mal 14“, berichtete ein sichtlich enttäuschter Spielgruppenleiter Stefan Wühr. Die Endrunde findet am 12. Januar in Hof statt. Erfreulich sei dagegen die Teilnahme am Toto-Pokal, für den 59 Vereine in 16 Gruppen spielen. Hier findet das Finale am 1. Mai 2020 statt. Kreisklassisten zahlen 500 Euro, A-Klassisten 400 Euro in den Schiedsrichter-Pool ein.
Auch Harald Hohenberger, Vorsitzender des Sportgerichts, sprach von einer Saison ohne gravierende „Ausreißer“. Die Anzahl der behandelten Vergehen sank von 328 auf 304. Besorgniserregend aber sei die Zunahme brutaler gewordener Tätlichkeiten von 27 auf 39 Fälle. „Uns blieb nichts anderes übrig, als teilweise Strafen von mehr als drei Monaten auszusprechen.“ In der anstehenden Saison gibt es nur mehr zwei Englische Wochen, je eine in der Vor- und Rückrunde. Dabei werden Kreisliga und Kreisklasse getrennt. Das hat zur Folge, dass die Saison 2019/20 bereits am 19./20./21. Juli beginnt und am 24. Mai 2020 endet. Der letzter Spieltag ist vor der Winterpause für den 17. November geplant, weiter geht es danach am 21. März.



















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