Trotz eines eisigen und böigen Ostwinds wollten sich 1370 Zuschauer am Samstag das Oberpfalzderby in der Fußball-Bayernliga Nord zwischen der DJK Gebenbach und der DJK Ammerthal nicht entgehen lassen. So spektakulär wie es in den vergangenen Jahren der Fall war, wenn die beiden Landkreisrivalen aufeinandertrafen, verlief die Begegnung diesmal allerdings nicht. Dafür war das Spiel doch zu sehr von der Taktik geprägt. Am Ende aber konnten beide Kontrahenten mit dem 1:1-Unentschieden recht gut leben. Die Gäste aus Ammerthal sicher ein wenig mehr, gelang es ihnen doch ihre Negativserie von sechs Niederlagen in Folge zu stoppen. Die Gastgeber dagegen bleiben zumindest weiter ohne Derbyniederlage und durch das gleichzeitige Remis von Tabellenführer Aubstadt (2:2) hat sich auch an der Spitze nichts geändert.
„Es war für uns ein schweres Spiel gegen einen tiefstehenden Gegner. Wir haben die Favoritenrolle angenommen, aber es war nicht leicht, Lücken zu finden“, so Gebenbachs Trainer Faruk Maloku. Noch schwerer wurde es für seine Mannschaft, weil Ammerthal bereits in der 10. Minute der Führungstreffer gelang. Michael Jonczy traf nach einem Konter mit einem Sonntagsschuss aus 18 Metern. Gebenbach versuchte nun mehr Tempo und mehr Spielfluss in die Begegnung zu bekommen. So richtig torgefährlich wurde es aber meist nur nach Standards. In der 23. Minute allerdings war die dichtgestaffelte Gästeabwehr mit einem hohen Ball überspielt, Marco Seifert konnte frei durchlaufen und wurde von Ammerthals Torwart Christopher Sommerer von den Beinen geholt: Gelbe Karte für Sommerer und Elfmeter für Gebenbach, den Dominik Haller sicher zum 1:1-Ausgleich verwandelte.
Taktisch änderte sich weiterhin so gut wie nichts. Gebenbach versuchte auch mit Unterstützung der beiden Außenverteidiger Gorgiev und Scherm über die Flügel hinter die massierte Gästeabwehr zu kommen, und Ammerthal lauerte vor allem mit ihrem brandgefährlichen Offensivduo Jonczy und Egeter auf Fehler der Heimelf. Kurz nach dem Seitenwechsel (46.) hatte Niko Becker die Riesenchance, die Heimelf in Führung zu bringen als er aus elf Metern frei zum Schuss kam, aber um Zentimeter am Tor vorbeizielte. Auf der anderen Seite faustete Torhüter Nitzbon einen Freistoß von Höhenberger reaktionsschnell zur Ecke.
Die nächste Gebenbacher Chance hatte dann Andre Biermeier nach einer Ecke in der 62. Minute, als er am kurzen Pfosten stehend den Ball aufs Tor lenkte, die Gästeabwehr aber auf der Linie klären konnte. Eine weitere Riesenmöglichkeit zum 2:1 für Gebenbach dann in der 70. Minute Dominik Haller. Nach einem Zuspiel von Jonas Lindner war er völlig frei vor Torhüter Sommerer, wählte dabei aber die falsche Variante beim Abschluss. Statt zu versuchen den Ball flach reinzuschieben, wollte er den Torwart mit einem Lupfer überwinden und der Ball landete im Toraus.
Dies hätte sich sieben Minuten vor dem Ende fast gerächt, denn auch Ammerthal hatte noch die Möglichkeit zum Siegtreffer. Ralf Egeter verfehlte nach einer zu kurzen Abwehr der Heimelf das leere Tor aus 17 Metern nur knapp. „Hinten raus müssen wir froh sein, dass wir nicht das 1:2 kassieren“, sagte DJK-Trainer Faruk Maloku, "deshalb können wir auch gut mit dem 1:1 leben". Auf der anderen Seite war auch Ammerthals Trainer Dominik Haußner sehr zufrieden. „Für uns war es heute wichtig, dass wir defensiv tiefer gestanden sind. Wir haben wenige Räume angeboten und wenige Chancen zugelassen. Das haben die Jungs gut gemacht. Gebenbach musste in der zweiten Halbzeit das Spiel machen. Dass dies im Herbst bei schwierigen Bodenverhältnissen keine einfache Sache ist mussten auch wir in den letzten Wochen leidvoll erfahren.“
DJK Gebenbach: Nitzbon, Biermeier, Ceesay, Gorgiev, Kohler (66. Pirner), Jonas Lindner, Hempel, Scherm, Haller, Seifert, Becker Trainer
DJK Ammerthal: Sommerer, Zecho (46. Fruth), Stauber, Gömmel, Zitzmann, Weber, Weigert, Karzmarczyk, Höhenberger, Jonczy, Egeter
Tore: 0:1 (10.) Michael Jonczy, 1:1 (24., Foulelfmeter) Dominik Haller – SR: Thomas Berg (Landshut) – Zuschauer: 1370

















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