Ein "Zungenschnalzer"

Die Oberfranken gaben kämpferisch alles - wie schon fünf andere Mannschaften vorher. Deshalb mochte Bambergs Trainer Mario Bail seiner Elf nach der 1:3-Niederlage auch keinen Vorwurf machen. "Wir haben versucht, Emotionalität ins Spiel zu bekommen. Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir alles versucht. Ich denke, das hat auch jeder gesehen."

Dass es am Ende nicht reichte, lag in erster Linie an der kämpferischen Einstellung der Gastgeber, die auch Trainer Faruk Maloku besonders imponierte: "Wie wir den Kampf angenommen und dagegen gehalten haben, war schon stark." Seine Mannschaft hatte er während der Woche perfekt auf die taktische Ausrichtung der Oberfranken eingestellt. Mit ihrem 4-4-2-System und einem Abwehrpressing, bei dem der Gegner meist erst in der eigenen Hälfte angelaufen wird, lassen sie nur wenige Räume.

Für den angeschlagenen Torjäger Marco Seifert beorderte Maloku wie schon in den vergangenen Wochen zuvor Dominik Haller in die Sturmspitze. Die "Notlösung" bewegte sich viel und gut und wurde immer wieder auch mit langen Bällen gesucht. In die Abwehr rückte nach seiner Rot-Sperre wieder Julian Ceesay, der durch gutes Stellungsspiel und seine Kopfballstärke die Defensive stabilisierte.

Der DJK Gebenbach gelang bereits nach neun Minuten die Führung, als ein Gästeabwehrspieler beim Versuch den Ball im Strafraum wegzuschlagen DJK-Kapitän Timo Kohler traf. Schiedsrichterin Davina Haupt zeigte auf den Punkt, und Dominik Haller verwandelte souverän. In der Folge wurde die Partie immer intensiver und körperbetonter geführt mit wenig Strafraumszenen auf beiden Seiten. So fiel der Ausgleich in der 24. Minute auch durch eine Standardsituation. Nach einer Freistoßflanke waren gleich zwei Gästespieler am langen Pfosten frei, und Sayko Trawally köpfte aus kurzer Distanz unter die Latte.

Gebenbach steckte den Ausgleich gut weg und kam zehn Minuten später (33./34) zu einer Doppelchance durch Kohler und Scherm. "Was sehr gut war, dass wir vor der Pause noch zwei sehr gute Situationen herausgespielt haben", so Trainer Maloku, denn damit war die Zuversicht sofort wieder da. Und tatsächlich gelang zwei Minuten nach dem Seitenwechsel die erneute Führung: Jan Fischer spielte schnell in die Spitze und Kohler legte ideal für Haller auf. Dessen überlegter Schlenzer aus 17 Metern in den Winkel war schon zum "Zungenschnalzen".

Bamberg musste jetzt mehr für die Offensive tun und so ergaben sich für die Heimelf Räume. Torjäger Niko Becker, der trotz Krankheit unter der Woche ein Riesenlaufpensum absolvierte, hätte innerhalb einer Minute (64./65) für die Vorentscheidung sorgen können, als er zuerst Gästetorwart Julian Glos überlief, den Ball aber aus spitzen Winkel selbst im leeren Tor unterbringen wollte, dabei aber den frei stehenden Jan Fischer im Zentrum übersah. Sein feiner Schlenzer kurz danach verfehlte nur um Zentimeter Ziel.

Fast hätte sich dies gerächt, denn eine Möglichkeit hatte Don Bosco in der 69. Minute durch Felix Strobler auch noch. Er kam gegen Torhüter Nitzbon aber eine Fußspitze zu spät. Für das so wichtige dritte Tor sorgte Timo Kohler in der 73. Minute. Mit einer Körpertäuschung ließ der DJK-Kapitän gleich zwei Gegenspieler an der Strafraumlinie ins Leere laufen und sein harter Flachschuss schlug unhaltbar für Torhüter Glos neben dem rechten Torpfosten ein. "Ein richtiges Klassetor", wie auch Trainer Maloku befand.

"Unterm Strich muss man sagen, dass der Heimsieg von Gebenbach verdient ist. Man hat einfach gesehen, dass da noch ein Unterschied ist", so die faire Schlussbewertung von Gästetrainer Mario Bail.