Mitterteich
22.05.2022 - 15:03 Uhr

Klassenerhalt des SV Mitterteich "fast ein kleines Wunder"

Gleich mit einem halben Dutzend Toren fertigten die Stiftländer Türkspor Nürnberg ab und sicherten sich somit ein weiteres Jahr Landesliga-Zugehörigkeit. Selbst der Trainer glänzt als doppelter Torschütze.

Nach dem Schlusspfiff feierten die Spieler des SV Mitterteich mit Sektduschen den Klassenerhalt in der Landesliga Nordost. Bild: Gebert
Nach dem Schlusspfiff feierten die Spieler des SV Mitterteich mit Sektduschen den Klassenerhalt in der Landesliga Nordost.

Gegen einen harmlosen, weil bereits abgestiegenen Gast von Türkspor Nürnberg sicherte sich der SV Mitterteich mit einem 6:0 (3:0)-Kantersieg den direkten Klassenerhalt und spielt nächste Saison erneut Landesliga. "Ich ziehe den Hut und habe Respekt vor dieser Mannschaft", lautete das erste Fazit eines sichtlich erleichterten SV-Vorsitzenden Roland Eckert.

"Der Klassenerhalt fühlt sich an wie eine gewonnene Meisterschaft. Es war wohl die schwierigste Saison, die ich hier miterlebte. Nach nur sechs Punkten in der Vorrunde sahen wir wie ein sicherer Absteiger aus. Längere Verletzungen einiger Leistungsträger und Corona plagten die Mannschaft über Wochen und Monate. Aber sie hielt zusammen und arbeitete sich aus dieser schwierigen Zeit heraus. Jetzt machen wir ein paar Wochen Pause und dann konzentrieren wir uns auf die anstehende Saison", sagte Eckert.

Mittlerweile feierte die Mannschaft überschwänglich den Klassenerhalt, allen voran Marco Kießling. Auch er blickt auf eine schwere Zeit zurück. Bei den Kickers in Selb hielt er es lediglich bis zur Winterpause aus und kehrte nach Mitterteich zurück. "In Selb verbrachte ich keine gute Zeit, sie war geprägt von Querelen. Nur gut, dass der Kontakt nach Mitterteich nie abgerissen war. Obwohl sich die Mannschaft in argen Abstiegsnöten befand, wagte ich den Schritt zurück, wollte ihr ganz einfach helfen. Ich hatte ganz einfach Bock darauf."

Der Spielverlauf einer total einseitigen Begegnung ist schnell erzählt. Lust- und harmlos trabten die Gäste über den Rasen, ließen die Hausherren nach Belieben gewähren. SV-Torwart Michael Schultes brauchte keinen einzigen Schuss halten. Das spricht Bände. Ungehindert marschierten die Sitftländer durch die gegnerischen Reihen und legten mit drei Treffern schon zur Pause den Grundstein. Auch nach dem Wechsel das gleiche Bild, nur gut, dass die Heimelf nicht jede sich gebotene Möglichkeit nutzte. Ein Sieg im zweistelligen Bereich war jederzeit möglich.

Trainer Frantisek Nedbaly steuerte in seiner Art als Torjäger zwei herrliche Treffer bei, einen davon per Absatzkick. Auch ihm ist es zu verdanken, dass die Saison diesen erfreulichen Abschluss nahm. Noch gut erinnert sich der Tscheche an den Oktober letzten Jahres, als ihn die SV-Verantwortlichen überredeten das Traineramt zu übernehmen. "Eigentlich wollte ich in Marienbad übernehmen. Aber ich hatte vier tolle Jahre als Spieler in Mitterteich und war es dem Verein einfach schuldig. Trotz größter Widerstände zahlte sich die Entscheidung schließlich mit einem Happy End aus."

Nedbaly leistete so gute Arbeit, dass die SV-Verantwortlichen ihm prompt einen neuen Vertrag anboten. "Auch diesmal brauchte ich nicht lange zu überlegen und habe erneut zugesagt." Allerdings wird er zur neuen Saison bis September auf Mauricio Göhlert verzichten müssen. Dieser will seinen Kreuzbandriss vom letzten Jahr endgültig auskurieren. "Damals wollte ich der Mannschaft unbedingt helfen und schnürte, im Nachhinein gesehen, viel zu früh die Fußballstiefel. Aber es hat sich gelohnt. Dank an die Vorstandschaft, dass sie sich von ihrem eingeschlagenen Weg nicht abbringen ließ und offensichtlich alles richtig gemacht hat."

Als in der 80. Minute der Song "Time to say goodbye" aus dem Lautsprecher klang, war es auch Zeit für David Dobras, nach sechs Jahren in Mitterteich Servus zu sagen. Er schlägt seine Zelte in Regensburg auf und konzentriert sich künftig auf das Studium.

Statistik:

SV Mitterteich – Türkspor Nürnberg 6:0 (3:0)

  • SV Mitterteich: Schultes – Bächer, Paulus, Mauricio Göhlert, Nedbaly (66. Mielsch), Kießling, Lauterbach, Dürbeck (87. Bilz), Höcht (59. Kahrig), Drechsler, Dobras (82. Schraml)
  • Türkspor Nürnberg: Hasani - Yilmaz, Tutanlar (60. Köksal), Rumisek, Saleem, Abgessi, Düzel, Aktas, Tahir Gülec (75. Kraaslan), Basoglu, Malik Gülec
  • Tore: 1:0 (4.) Daniel Lauterbach, 2:0 (35.) Manuel Dürbeck, 3:0 (36.) Frantisek Nedbaly, 4:0 (58.) Martin Bächer, 5:0 (64.) Frantisek Nedbaly, 6:0 (86.) Marco Kießling - SR: Leonhard Burghartswieser (TSV Bodenmais) - Zuschauer: 170
 
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