Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr kommen: Vor dem Gastspiel des TSV Neudrossenfeld am Samstag um 16 Uhr fällt beim SV Mitterteich aus verschiedenen Gründen eine komplette Mannschaft aus. „Zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich noch nicht, welche Anfangsformation ich auf den Platz schicken werde“, sieht SV-Coach Andreas Lang der Begegnung sorgenvoll entgegen. „Aber ich habe vollstes Vertrauen in die verbliebenen Spieler, die mit Sicherheit ihr Bestes geben werden.“ Zu den ohnehin schon sechs Langzeitverletzten gesellen sich am Samstag noch fünf weitere Akteure. Die Aussichten auf einen Erfolg über einen Mitfavoriten sinken demnach rapide. Nur gut, dass sich die Stiftländer mit den drei Siegen in Folge etwas von den gefährdeten Rängen absetzen konnten. Aber ein Blick auf die Tabelle der Landesliga Nordost zeigt, dass es zum Abstiegs-Relegationsplatz nur drei Punkte Vorsprung sind. „Eigentlich müssten wir nachlegen und normalerweise wären wir auf einem guten Weg dazu. In den letzten Spielen zeigte meine Mannschaft nach verschlafenen Anfangsphasen eine Reaktion und kam schließlich zum Erfolg. Aus den geforderten sieben Zählern wurden sogar neun. Respekt für die gezeigten Auftritte. Nur schade, dass uns das Verletzungspech ausgerechnet in unserem Aufwärtstrend erwischt.“
Schon im Vorfeld aufzugeben, ist für den Mitterteicher Coach keine Option. „Ich kenne die TSV-Spieler aus sportlicher und teils privater Sicht bestens. In den Reihen der Gäste stehen etliche Ex-Profis, aber offenbar hat es Trainer Markus Taschner nicht geschafft, eine Einheit zu bilden.“ Als einer der heißen Titelkandidaten gingen die Oberfranken in die neue Saison. Im letzten Jahr scheiterten sie als Dritter nur knapp an der Aufstiegsrelegation. Heuer sollte alles ganz anders werden. Aber Neudrossenfeld kommt bislang nur schwer in die Gänge. Genau wie bei der Heimelf stehen vier Siege, zwei Remis und vier Niederlagen zu Buche. 2:5 gegen TuS Feuchtwangen, Aufsteiger SV Schwaig fertigte den TSV mit 5:0 ab. Gegen den Mitfavoriten SC 04 Schwabach zeigte der Gast aber sein wahres Gesicht und gewann 3:0. Mit diesem Sieg im Rücken wollen die Oberfranken auch in Mitterteich erfolgreich bestehen. Im letzten Jahr gelang an der Marktredwitzer Straße ein knapper 1:0-Sieg, im Rückspiel trennten sich beide Kontrahenten torlos. Ob der katastrophalen Personallage könnte SVM-Trainer Lang mit einer Punkteteilung gut leben. Neben den sechs Langzeitverletzten fallen am Samstag zusätzlich Martin Bächer (Bänderriss), Mauricio Göhlert (ebenfalls Bänder), Daniel Lauterbach (Knieprobleme), Daniel Stich (krank), Marco Kießling (Urlaub) und Nico Stark (Beruf) aus. Ob erneut Tim Lauterbach oder doch wieder Fabian Scharnagl zwischen den Pfosten steht, will Lang kurzfristig entscheiden. „Die Mannschaft stellt sich von alleine auf. So etwas habe ich in meiner Laufbahn als Trainer noch nicht erlebt. Das schießt den Vogel ab. Aber das Spiel muss auch erst einmal gespielt werden“, gibt sich Lang kämpferisch.
SV Mitterteich: Tim Lauterbach, Heinz, Federer, Grünauer, Lorenz, Drechsler, Dobras, Krassa, Fabian Bilz, Sebastian Bilz, Scharnagl (dazu kommen einige Akteure aus dem Kader der zweiten Mannschaft)
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