Wenn die Dortmunder diesen Titel noch vergeigen, dann war die Häme, die derzeit die Bayern abkriegen, im Gegensatz dazu nur ein laues Lüftchen. Aber der BVB wird das Ding am Samstag wuppen und die Schale in die Höhe stemmen.
In München wird derweil jetzt schon an der Krisenbewältigung gearbeitet. Dass die beiden Vorstände Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic auf dem Prüfstand stehen, ist jedem klar. Wobei die Leute im Kontrollgremium des deutschen Rekordmeisters schon genau darauf schauen sollten, wer für das Sportliche, wer in erster Linie für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich ist. Und wer vor allem in den letzten Jahren – von Flick bis Nagelsmann – intern für Unruhe gesorgt hat. Oder wer etwa einen Bouna Sarr – ja den gibts noch bei den Bayern – mit einem üppigen Vierjahresvertrag ausgestattet hat.
Es kann aber auch nicht sein, dass einige Spieler bei der Kritik ein bisschen außen vor gelassen werden. Nur weil sie immer wieder als Gesichter des neuen FC Bayern gehypt werden, werden sie weniger hart angefasst. Mittlerweile ist auch dem Letzten klar, warum Pep Guardiola Leroy Sané damals von ManCity gehen ließ. Serge Gnabry spielte vergangene Saison groß auf – es ging auch um einen neuen Vertrag samt ordentlicher Gehaltserhöhung. Die Leistungen nach der Unterschrift waren trotz einiger Tore zuletzt eher mager. Leon Goretzka lässt seine Muskeln, die er sich während der Coronazeit zugelegt hat, gar nicht mehr spielen.
Und Joshua Kimmich: Er soll(te) das neue Gesicht des FC Bayern werden, das betonen die Bosse und auch er selbst immer wieder. Der starke Mann, ein Anführer auf dem Platz und daneben. Einen Anführer, wie sie ihn am Samstag gegen Leipzig gebraucht hätten, als alles auseinanderfiel. Die Zweifel sind riesengroß, ober er mal ein Schweinsteiger oder Matthäus wird. Seine beste Zeit in München hatte Kimmich – zweifellos ein toller Fußballer – als er sich an Leute wie Lewandowski, Thiago oder Alaba anlehnen konnte. Alle warten auf seinen großen Durchbruch. Dabei überrascht der Blick aufs Geburtsdatum. Der sympathische Bursche mit dem jugendlichen Aussehen ist schon 28 Jahre alt. Um Sympathien sollte es bei den Bayern derzeit aber als Letztes gehen.
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