Christof Heiduk ist heiß: "Ich habe da voll Lust drauf und bin voller Euphorie." Aber er darf noch nicht, wie er will - und seine neuen Spieler auch nicht. Der Amberger coacht ab kommender Saison die Herren der HSG Nabburg/Schwarzenfeld, die von der Bezirksliga in die Bezirksoberliga aufgestiegen sind.
Wann die neue Saison losgeht, weiß noch keiner. Der 29-Jährige malt sogar ein düsteres Szenario: "Wer weiß, ob wir dieses Jahr überhaupt noch spielen können?" Corona wirbelt auch die regionale Handballszene durcheinander. "Normalerweise legt man Anfang bis Mitte Juni voll mit dem Training los", erklärt Heiduk. Natürlich sei er mit den Verantwortlichen der HSG ständig in Kontakt, ergänzt, all seine Spieler kennt er aber noch nicht persönlich.
Ein, zwei Verstärkungen
Er weiß aber, dass alle Aufstiegshelden schon die Zusage für die kommende BOL-Saison gegeben haben. "Und wir schauen uns auch um, ob wir vielleicht ein, zwei regionale Verstärkungen bekommen können." Den bisherigen Trainer Florian Sturm, der weiter als Torhüter zur Verfügung steht, kennt Heiduk schon aus Jugendauswahl-Zeiten. Sturm selbst hatte nach dem Aufstieg für sich beschlossen, dass er sich nur noch aufs Spielen konzentrieren möchte. Auch deswegen wurden die HSG-Verantwortlichen aktiv und kamen auf Heiduk.
Der war die vergangenen beiden Jahre beim TV Wackersdorf Trainer der Herrenmannschaft, schaffte mit dem Team zunächst den Aufstieg in die Bezirksliga und zuletzt dort den Klassenerhalt. Einfach war für den Werkzeugmacher der Abschied vom TV nicht: "Ich habe schon länger überlegt. Ich habe den Wackersdorfern doch einiges zu verdanken." Er wollte seinen alten Club nicht verprellen. Nebenbei war Heiduk auch noch Co-Trainer der Damen bei seinem Heimatverein HG Amberg.
Mitspieler in Hobbymannschaft
Dass Heiduk mal zur HSG wechseln könnte, war schon immer mal Thema bei einem Bierchen, bei lockeren Gesprächen. "Mit den HSGlern Basti Blödt und Matthias Kübler spiel' ich in einer Hobbymannschaft", erzählt der neue HSG-Coach. Die "Geisteskranken" treten beispielsweise beim Feldhandballturnier in Oberviechtach an. Zur Gaudi. Jetzt ist Heiduk quasi der Boss von Blödt und Kübler.
"Sehr erfolgsorientiert"
Bei der HSG freut man sich auf die Ideen des neuen Mannes: "Christof ist in der Handballszene ja bekannt", sagt Abteilungsleiter Heiner Fleischmann. "Er weiß, was er will und ist sehr erfolgsorientiert." Und er besitze auch den Trainer-C-schein. Druck werde vonseiten der HSG keiner ausgeübt, versicherte Fleischmann.
Die Zielsetzung ist ohnehin klar. "Der Klassenerhalt muss das Ziel sein", sagt Heiduk. Der Verbleib in einer Liga, die in der nächsten Saison nach dem Corona-Abbruch größer und wohl auch noch stärker sein wird. Heiduk will aber zeigen, dass er es drauf hat. Wenn er es denn bald zeigen darf ...
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