Nach beeindruckenden 2:12,09 Stunden erreichte der für den TV Burglengenfeld startende Marathonprofi Erik Hille das Ziel beim Valencia-Marathon in Spanien. Mit dieser Zeit verbesserte er seinen alten persönlichen Rekord vom Berliner Marathon 2024 um knapp eine Minute. Damit ist er nun der viertschnellste Bayer aller Zeiten und gehört zu den Top 30 der schnellsten Deutschen.
Es war bereits Erik Hilles fünfter Marathon in diesem Jahr, und dennoch standen die Vorzeichen gut. Nach dem Berlin-Marathon Ende September erholte sich der Nabburger, der für den TV Burglengenfeld startet, erstaunlich schnell. Bereits zwei Wochen nach Berlin besprach er sich mit seinem Trainer und Vater Veiko, seiner Familie und seinem Physiotherapeuten und Freund Fabian Illig, ob es sinnvoll wäre, in Valencia am 7. Dezember nochmals alles zu geben. Nach dem „Go“ des Teams begann seine intensive Trainingsphase mit hoher Qualität und Quantität.
Hille lief fünf Wochen im Schnitt über 200 Kilometer pro Woche, in Spitzenzeiten sogar 220 Kilometer. Sein Körpergefühl und die Trainingswerte übertrafen die Erwartungen leicht, sodass er mit Trainer Veiko und Bruder Maximilian nach Valencia reiste. Anders als bei großen deutschen Stadtmarathons mussten Reise- und Unterkunftskosten in Valencia selbst finanziert werden, was Kosten im vierstelligen Bereich verursachte. Eine private Spende an den Verein ermöglichte dieses Unterfangen. Nicht alle Vorzeichen waren günstig: Am 31. Oktober erhielt der Teilzeit arbeitende Nabburger für ihn unerwartet die Kündigung seines Arbeitgebers. Doch auch davon ließ er sich nicht entmutigen.
Orientierung im Feld
In Valencia angekommen trafen sie die letzten Vorbereitungen für das Rennen. Am Tag des Marathons war es dann so weit: Bei etwas zu warmen Temperaturen von knapp 20 Grad erfolgte um 8:15 Uhr der Startschuss am Messegelände Feria Valencia. Es gab keine Tempomacher, sodass Hille sich von Beginn an im Feld orientieren musste. Er fand schnell Anschluss an eine etwa 20-köpfige Gruppe mit einer Pace auf eine Zielzeit von 2:12 Stunden.
Die ersten fünf Kilometer legte die Gruppe in schnellen 15:28 Minuten zurück – das entspricht einer Geschwindigkeit von 3:06 Minuten pro Kilometer oder etwa 19,5 km/h. Der Start ins Rennen gelang Hille gut; nach zehn Kilometern passierte er die Marke bei stabiler Geschwindigkeit nach 31:03 Minuten zusammen mit etwa noch 15 Läufern.
Den Halbmarathon erreichte Hille nach 65:35 Minuten. Er fühlte sich weiterhin gut und geschmeidig. Die Gruppe dezimierte sich jedoch schlagartig, immer mehr Athleten konnten das hohe Tempo nicht halten. Der TV-Athlet sorgte weiterhin für eine hohe Pace und war bei Kilometer 32 plötzlich alleine unterwegs.
Sehr schneller Schlussspurt
Kurzzeitig bekam er Angst, ob es nicht zu früh sei, um alleine weiterzulaufen, doch konsequent hielt er seinen Rhythmus bei und wurde am Ende für seinen Wagemut belohnt: Auf den letzten zehn Kilometern sammelte Hille sukzessive Läufer ein und lief die finalen zwei Kilometer bis ins Ziel in unglaublichen sechs Minuten und 39 Sekunden – das entspricht fast 20 km/h.
Überglücklich passierte Erik Hille vom TV Burglengenfeld schließlich die Ziellinie nach insgesamt 2:12:09 Stunden – persönliche Bestzeit sowie viertschnellste jemals gelaufene Zeit eines bayerischen Marathonläufers. In Deutschland gehört ihm damit ein Platz unter den besten dreißig Marathonläufern aller Zeiten.
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