Neustadt an der Waldnaab
14.10.2018 - 21:11 Uhr

DJK chancenlos gegen Gotha

Taktische Änderungen in den Auszeiten werden normalerweise geflüstert. In Gotha schreit DJK-Coach Stefan Merkl seine Anweisungen laut heraus. Doch die Verständigung ist nicht das einzige, womit die Neustädter Basketballer Probleme haben.

Trotz lautstarker DJK-Fans sind Besprechungen bei Auszeiten in der Neustädter Gymnasiumhalle zumeist kein Problem. Im hohen Lärmpegel in Gotha mussten sich die Neustädter Basketballer regelrecht anschreien. Bild: Büttner, Gerhard
Trotz lautstarker DJK-Fans sind Besprechungen bei Auszeiten in der Neustädter Gymnasiumhalle zumeist kein Problem. Im hohen Lärmpegel in Gotha mussten sich die Neustädter Basketballer regelrecht anschreien.

Lautstarke Fans sind die Neustädter durchaus gewohnt. Der Lärm, den die rund 300 "Rocket"-Fans in Gotha bei der Neustädter 65:94 (39:53)-Auswärtsniederlage machten, beeindruckte aber sogar das Neustädter Team und ihren Coach. "Wir spielten gegen eine Fankulisse, die es so in der Regionalliga nicht ein zweites Mal gibt. Die Lautstärke in der kleinen Halle war so hoch, dass wir uns auf der gegenüberliegenden Seite anschreien mussten, um uns zu verständigen", erzählt Merkl.

Über die allgemeine Motivation für die Big Gotha Rockets hinaus hatte die Geräuschkulisse für die DJK nämlich einen wesentlich direkteren Nachteil - für das Zusammenspiel, das gerade in der Defensive ohne hörbare Ansagen nicht funktionierte. "Daraus resultierten gleich die ersten 5 Ballverluste im ersten Viertel", beschrieb der Coach die spürbaren Probleme seiner Spieler. Bereits nach dem ersten Abschnitt (19:26) lief Neustadt einem Rückstand hinterher. Da die Pro B in Erfurt erst am Sonntag spielte, konnten die Thüringer in Vollbesetzung antreten. Also auch mit dem vor allem defensiv dominierenden Center Andreas Kassiumis. "Keiner unserer Big Men konnte gegen ihn punkten. Wir haben viele Layups verlegt", so Merkl. "Offensiv lief es insgesamt zu behäbig. Zwar haben wir offene Würfe bekommen, aber einfach zu viele davon verworfen." Auch an der Freiwurflinie zeigte die DJK erneut Nerven (22/39).

"Bis zum vierten Viertel waren wir dennoch immer auf 10 Punkte dran", so Merkl. Dies war vor allem Vlady Krysl (20 Punkte/4 Dreier), Tobias Merkl (15/1) und Ondrey Stych (13) zu verdanken die zweistellig punkteten. Bei den aus der Distanz sicheren Gothaern waren es fünf Spieler (insgesamt 9 Dreier). In Schlagdistanz sollte das bravourös kämpfende, junge DJK-Team jedoch über die komplette Spielzeit nicht kommen.

"Es gibt mehrere Gründe warum es am Ende so deutlich wurde", analysierte der Coach die Niederlage. "Wir konnten die Schlüsselspieler Lucas Wobst (21 Punkte) und Kassiumis nie in den Griff bekommen. Bester Spieler war Sebastian Fritsch, der bis zuletzt gekämpft hat. Aber generell war es einfach nicht konstant, was wir da abgeliefert haben."

Als klar wurde, dass die DJK das Spiel nicht mehr drehen konnte, bekamen die Bankspieler viel Einsatzzeit. "Es ist schwer, sich nach so einer klaren Niederlage wieder aufzurappeln", so Merkl. "Dazu müssen wir in dieser Woche in kompletter Besetzung trainieren, was diese Woche nicht der Fall war. Dann können wir mit dem nötigen Selbstbewusstsein - wie gegen Regnitztal - auftreten.DJK:Krysl (20 Punkte/4 Fouls), Merkl (15/2), Stych (13/3) Meißner (9/3), Fritsch (7/4), Sailer (1/1), Archer (0/1), Aßheuer und Kurth (jeweils 0/2) und Tarwoe (0/3)

 
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