Der 1. FC Nürnberg hat das bayerische Derby in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den SSV Jahn Regensburg mit 1:0 (0:0) gewonnen. Damit feierte die Elf von Trainer Markus Weinzierl drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf und sprang vorübergehend auf den 13. Rang. Dagegen wird es für den SSV Jahn im Tabellenkeller langsam zappenduster. Trainer Mersad Selimbegovic und seine Truppe nehmen die Rote Laterne mit zurück in die Oberpfalz. Gefeierter Held des 1. FC Nürnberg war Siegtorschütze Enrico Valentini, der diese niveauarme Begegnung mit einem Gewaltschuss zu Beginn der zweiten Halbzeit entschied.
Die erste Halbzeit bot lediglich fußballerische Magerkost. Die Brisanz und Wichtigkeit der Begegnung des Tabellen-16. gegen den -17. war den Akteuren in jedem Zweikampf, bei jedem Pass anzumerken. Nur keine Fehler machen, Sicherheit geht vor – das beherzigten sowohl der Club als auch der Jahn. Wenn bei den Hausherren offensiv etwas gehen sollte, mussten Jens Castrop, Florian Flick oder Kwadwo Duah ihre Füße im Spiel haben. Nur wenn dieses Trio einen Angriff initiierte, entstand zumindest der Ansatz einer Torgelegenheit.
Um die massive Regensburger Defensive auszuhebeln, fehlten allerdings die letzte Entschlossenheit und der Mut, etwas Überraschendes zu probieren. Risikopass in die Tiefe oder selbst den Abschluss suchen? Nein, lieber noch einmal quer oder zurück spielen. Beim Jahn funktionierte im Angriff noch weniger, auch wenn dies kaum möglich scheint. Das einst berüchtigte Umschaltverhalten, das in der Vergangenheit schon so manchen Favoriten zu Fall brachte, ist nicht einmal mehr in Ansätzen vorhanden.
Beiden Teams wurde in der Pause offenbar bewusst, dass es nur mit Verhindern und Abwarten im Abstiegskampf schwer werden dürfte. Jahn-Kapitän Benedikt Gimber war für den Startschuss verantwortlich. Sein linker Huf pfiff noch knapp am langen Pfosten vorbei (48.). Da wollte Enrico Valentini nicht nachstehen und packte ebenso einen Hammer mit seinem starken rechten Fuß aus. Nach einer Ecke für den Club klärte Sebastian Nachreiner genau vor die Füße des Nürnberger Rechtsverteidigers. Ansatzlos hämmerte das Club-Urgestein den Ball zur Führung in die Maschen (56.). Die Behauptung, dass sich dieser Treffer abgezeichnet hatte, wäre ein Kandidat für die Übertreibung des Jahres.
Es folgte nach diesem Mini-Feuerwerk an Chancen aber umgehend die Rolle rückwärts. Der Club zog sich wieder zurück anstatt auf den zweiten Treffer zu gehen. Und der Jahn? Der wollte angreifen, versuchte sich an Flanken, an Pässen in die Tiefe, alleine fehlte es letztlich an der Qualität. So blieb es beim schmeichelhaften, aber eminent wichtigen Heimsieg für den 1. FC Nürnberg, während Jahn Regensburg ganz schweren Zeiten entgegensieht.
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