Der Club ist zurück! Nach zwei herben Klatschen zuletzt gegen den FC Ingolstadt und beim Karlsruher SC mit insgesamt neun Gegentreffern, zeigte sich der 1. FC Nürnberg im bayerischen Derby-Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg stark formverbessert. Vor über 23 000 Zuschauern schossen Pascal Köpke und Taylan Duman den 2:0-Sieg heraus. Damit bewies Club-Coach Robert Klauß ein glückliches Händchen, denn genau diese beiden Spieler hatte er nach den dürftigen Darbietungen in den letzten Wochen in die Starformation beordert.
Dagegen hält der Abwärtstrend beim Jahn unverändert an. Mickrige drei Zähler stehen nun aus den letzten acht Partien zu Buche, zuletzt setzte es gar vier Pleiten in Serie. Das Abrutschen in der Tabelle verwandelt sich zusehends in einen Sturzflug - von Platz drei ging es hinab auf den zehnten Rang. Bei der Pleite im Fränkisch-Oberpfälzer Derby sprach aber nicht nur das Ergebnis gegen den Jahn, denn im Gegensatz zu den Niederlagen auf Schalke oder daheim gegen St. Pauli bot diesmal auch die Leistung Anlass zu großer Sorge.
Im ersten Durchgang sahen die Zuschauer ein temporeiches Spiel, das von Fehlern und schnellem Umschaltspiel auf beiden Seiten lebte. Letztendlich war es ein individueller Stellungsfehler beim SSV Jahn, der zum einzigen Treffer vor der Pause führte. Linksverteidiger Leon Guwara verschätzte sich bei einem langen Ball, dadurch war seine Seite offen, was Taylan Duman und Mats Möller Daehli sogleich ausnutzten. Die butterweiche Flanke des kleines Norwegers vollstreckte Startelf-Comebacker Pascal Köpke per Kopf (35.).
Das war aber auch schon der einzige Unterschied zwischen beiden Teams. Sowohl der Jahn durch Andreas Albers und Max Besuschkow als auch der Club durch Fabian Nürnberger und Möller Daehli hatten vielversprechende Möglichkeiten, einzig der Erfolg blieb ihnen noch verwehrt. Beide Trainer setzten auf ein intensives Gegenpressing und den sofortiges Pass in die Spitze nach Ballgewinn. Dies sorgte für gute Unterhaltung bei den Zuschauern, jedoch blieb bei einem derart hektischen Spiel die Qualität im Passspiel oftmals auf der Strecke.
Nach dem Wechsel änderte sich das Spielgeschehen grundlegend: Der Club hatte nun ein deutliches Übergewicht, war viel genauer im Passspiel und weitaus zielstrebiger im Abschluss. Allen voran Möller Daehli und der neu in die Startelf gerückte Duman kreierten immer wieder gefährliche Aktionen. Die Krönung dieser Nürnberger Druckphase war das 2:0 durch eben Duman, der nach einer Hereingabe von Lukas Schleimer aus dem Rückraum wuchtig einschoss (55.).
Und der Jahn? Der bekam zunächst überhaupt keinen Fuß mehr auf den Boden und wankte bedenklich. Nach einem Dreifachwechsel Mitte der zweiten Halbzeit wurde es zwar etwas besser, doch um dem Spiel noch einmal eine Wendung zu verpassen, blieb der Auftritt der Oberpfälzer zu fahrig und uninspiriert. Letztendlich blieb es bei einem aufgrund der zweiten Hälfte hochverdienten Heimsieg für den FCN, der damit die Trendwende nach zwei deftigen Niederlagen eingeleitet zu haben scheint. Dagegen müssen die Regensburger nach dem anfänglichen Höhenflug den Blick langsam nach unten richten. Acht Zähler sind es aktuell noch Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz.
1. FC Nürnberg - SSV Jahn Regensburg 2:0 (1:0)
- Nürnberg: Mathenia - Valentini, Suver (82. Hübner), Sörensen, Handwerker - Nürnberger, Duman (90. Castrop), Tempelmann, Möller Daehli (74. Fischer) - Schleimer (82. Krauß), Köpke (74. Dovedan)
- Regensburg: Meyer - Faber, Kennedy, Breitkreuz, Guwara (65. Wekesser) - Gimber (46. Beste), Besuschkow - Boukhalfa (87. Caliskaner), Singh (65. Shipnoski) - Albers, Otto (65. Yildirim)
- Tore: 1:0 (35.) Köpke, 2:0 (55.) Duman - SR: Martin Petersen (Stuttgart) - Zuschauer: 23042
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.