Nürnberg
29.01.2023 - 18:57 Uhr

Mieser Start ins neue Jahr: Ein Ex-Nürnberger bestraft den Club

Der 1. FC Nürnberg startet mit einer 0:1-Niederlage gegen den FC St. Pauli in die Rückrunde der 2. Bundesliga. Vor allem in einem Punkt enttäuscht der Club erneut. Die dazugehörige Statistik ist einfach nur katastrophal.

Der Nürnberger Torwart Peter Vindahl Jensen steht nach dem Abpfiff enttäuscht auf dem Rasen. Bild: Daniel Karmann/dpa
Der Nürnberger Torwart Peter Vindahl Jensen steht nach dem Abpfiff enttäuscht auf dem Rasen.

Bei bitterkalten Temperaturen sollte am Sonntag der Aufbruch in Richtung sonnigerer Tabellenplätze in der 2. Bundesliga beginnen. Doch der 1. FC Nürnberg darf sich wohl auf einem längeren Verbleib im tristen Tabellenkeller einrichten. Mit einer 0:1-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli Hamburg startete der Club ins Jahr 2023. Einer mehr als unnötigen Pleite, weil die Gastgeber insgesamt mehr Möglichkeiten hatten. „Es ist in dieser Liga einfach ein großer Vorteil, in Führung zu gehen“ sagte Club-Coach Markus Weinzierl. „Das hätte ich mir für meine Mannschaft gewünscht.“ Es blieb beim Wunsch. Und ausgerechnet ein Ex-Nürnberger sorgte für lange Gesichter.

Jakov Medic spielte von Sommer 2018 an ein Jahr für den FCN – für die zweite Mannschaft. 26 Regionalligaspiele absolvierte der hoch aufgeschossene Abwehrmann für den kleinen Club, machte zwei Tore. Jetzt traf der 24-Jährige am Sonntag gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Er nickte den Ball aus vier Metern ein (33.). „Ein wirklich dummes Tor nach einer Standardsituation“, jammerte Johannes Geis, der überraschend neben Christopher Schindler als Innenverteidiger auflief. Weinzierl, der mit Florian Flick und Keeper Peter Vindahl Jensen zwei Neuzugänge aufgeboten hatte, wurde wegen dieses 0:1 noch konkreter: „Das Gegentor ist absolut ärgerlich, weil wir da nicht konsequent genug verteidigen.“

Das Tor fiel, als die Gastgeber gerade wieder das Tempo angezogen hatten. Schon vor dem 0:1 hatten die Nürnberger gute Möglichkeiten: Christoph Daferner köpfte knapp am Tor vorbei, den Schuss von Mats Möller Daehli schnappte sich Gäste-Keeper Nikola Vasilj. Nicht nur da zeigte sich, woran es beim FCN in dieser Saison besonders hapert. In 18 Spielen haben die Franken erst 16 Tore erzielt, kein Zweitligist hat weniger. „Wir hatten später durch Gyamerah und Tempelmann dann auch hundertprozentige Chancen“, klagte Weinzierl. Die Gäste aus Hamburg waren dagegen effizient. „Und wir laufen dann die ganze Zeit diesen dummen Gegentor hinterher“, meckerte Geis weiter. St. Pauli zeigte aber auch, wie man im Abstiegskampf spielen – oder besser gesagt – agieren muss: Giftig in den Zweikämpfen, immer geschlossen nach hinten arbeiten – und manchmal auch das Spiel verzögern.

Mit Eric Shuranov nach gut einer Stunde und Felix Lohkemper und den jungen Jermaine Nischalke versuchte Club-Coach Weinzierl seinem Sturm mehr Treffsicherheit zu verleihen. Doch eine Szene in der 89. Minute war wohl symptomatisch für den Club in dieser Saison: Nischalke, erst 19 Jahre jung und mit 9 Toren in 19 Regionalligaspielen der „Zweiten“ durchaus torgefährlich, hatte zwei, drei Mal die Chance, allein vorm Tor abzuschließen. Er schlug einen Haken, und noch einen, und noch einen, ehe der Ball geblockt wurde. Auch deswegen bleibt der Club im Tabellenkeller hängen.

 
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