Nürnberg
07.07.2020 - 21:08 Uhr

Ein Nürnberger-Abend: 1. FC Nürnberg bezwingt den FC Ingolstadt mit 2:0

Aufsichtsratsboss und Finanzvorstand liegen sich in den Armen, der junge Fabian Nürnberger rettet möglicherweise den Club im Alleingang vor der 3. Liga: Im Relegationshinspiel siegt der Club gegen Ingolstadt mit 2:0.

Eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel hat sich der 1. FC Nürnberg gegen den FC Ingolstadt verschafft. Bild: Daniel Karmann/dpa
Eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel hat sich der 1. FC Nürnberg gegen den FC Ingolstadt verschafft.

Ein langgezogenes "Nürnberg füüührt", brüllt Club-Aufsichtsratsboss Thomas Grethlein in das publikumlose Max-Morlock-Stadion hinein, Spieler klopfen immer und immer wieder lautstark auf die Bande. Nach Wochen der Glücklosigkeit und dem offensichtlichen Verlust der Freude am Spiel zeigt der 1. FC Nürnberg beim ersten Aufeinandertreffen in der Relegation gegen den FC Ingolstadt ein völlig anderes Gesicht.

In der Kabine wolle man sich richtig emotional anzünden: Das hatte sich FCN-Interimscoach Michael Wiesinger vorgenommen. Der Funke muss wohl übergesprungen sein, denn von der ersten Minute an geht der 1. FC Nürnberg aggressiv in die Zweikämpfe, läuft früh an und zwingt die Schanzer zu Fehlern. Der Club reißt die Anfangsphase an sich, dominiert die Schanzer.

"Emotionale Woche"

Die beiden Trainer hätten die Herzen der Spieler erreicht, sagt im Anschluss ein strahlender Torwart Christian Mathenia. "Diese Woche war sehr von Emotionen geprägt." Wiesingers Plan, die Spieler mit Leidenschaft zu packen, ging auf. Der FC Ingolstadt hingegen will zu viel auf einmal. Vielleicht ist es auch fehlende Kraft, schließlich musste die 3. Liga noch am Samstag ran.

Dann reißt Nürnbergs Neuer auf der Trainerbank die Hände nach oben: Der 20-jährige Fabian Nürnberger macht völlig frei von der halblinken Position sein erstes Tor für die Franken (22.). Statt nach einer Führung wie zuletzt wieder planlos über den Rasen zu geistern und ein Gegentor zu provozieren, will der Club diesmal mehr. Und es läuft noch besser für den jungen Spieler: Als eine verlängerte Valentini-Flanke bei ihm ankommt, erhöht er zum 2:0 (45.). Grethlein, sein Glück kaum fassend, schließt den herbeieilenden Finanzvorstand Niels Rossow in die Arme. "Ein guter Zeitpunkt", wie Nürnberger nachher bemerkt, seine ersten Tore für den Club zu machen.

Weniger Tempo in Halbzeit 2

Nürnberger lobt auch die Trainer, die das Team "sehr gut eingestimmt" hätten. Im Kurztrainingslager seien sie richtig heiß gemacht worden. Im zweiten Durchgang nehmen Tempo und Niveau ab. Logisch, muss man sich demnächst erneut messen. Die Rufe von Mathenia werden lauter, dass die Vordermannschaft mit nach hinten arbeiten soll. Dann zappelt der Ball noch mal hinter der Torlinie, doch Ishaks Abstauber (79.) entstand zum zweiten Mal an dem Abend aus einer Abseitsposition heraus. "Ein verdientes 2:0" aus Sicht von Wiesinger. Und er mahnt: "Der erste Satz ging an uns. Wir wissen aber sehr wohl, was uns am Samstag erwartet. Wir bleiben demütig."

 
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