Von so einem Re-Start träumen viele Mannschaften. Nach zehnmonatiger Punktspielpause war der TSV Pressath sofort voll auf der Höhe und landete am Sonntag gegen die SpVgg Neustadt am Kulm einen 8:1 (2:1)-Kantersieg. Ein Erfolg, den Hans Mößbauer in dieser Höhe nicht auf dem Zettel hatte. "Das war natürlich so nicht zu erwarten", gibt der Pressather Trainer ganz offen zu. Allerdings hält der Coach auf seine Spieler große Stücke und traut ihnen so manches Husarenstück zu : "Das ist eine junge Truppe mit richtig guten Spielern. An einem guten Tag können wir wirklich jeden schlagen."
Einen solchen Sahnetag erwischten die Mößbauer-Schützlinge zum Wiedereinstieg in den Punktspielbetrieb. In den ersten 45 Minuten konnte die Mannschaft vom Kulm die Partie noch einigermaßen offenhalten und lag zur Pause lediglich mit 1:2 zurück. Dann aber drehte der TSV auf und schenkte den nun überforderten und konditionell stark nachlassenden Gästen noch sechs Stück ein. "Wir sind stark ersatzgeschwächt angetreten und hatten viele Spieler aus der Reserve dabei", liefert Ralf Malik, Sportlicher Leiter bei der SpVgg Neustadt/Kulm, handfeste Gründe für das Debakel. "Nach dem dritten Gegentor hat uns dann auch noch der Ehrgeiz gefehlt, da war der Gegner uns spielerisch und läuferisch total überlegen. Das muss man neidlos anerkennen."
Die schwindende Motivation der Gäste nutzte die Pressather Offensive weidlich aus. Zweimal schlug Goalgetter Fabian Waldmann zu, gar viermal Jungspund Marius Göhl. "Der ist mit allen Wassern gewaschen und ein riesiges Talent", schwärmt Mößbauer von dem 19-jährigen Göhl. "Er ist zwar nicht der trainingsfleißigste, könnte aber trotzdem in jeder Bezirksligamannschaft spielen." Auf mittlerweile 16 Saisontore hat es Göhl gebracht und damit sogar seinen Teamkameraden Waldmann (15) in der Torjägerliste der Kreisklasse West überholt. Von den insgesamt 49 Treffern hat das Sturmduo insgesamt 31 erzielt. "Die beiden wollen in jedem Spiel Tore machen", lobt Mößbauer seine Top-Angreifer.
Wenn es nach Mößbauer geht, soll der Erfolgshunger seiner Truppe andauern. "Für uns ist noch einiges möglich. Wir wollen vorne rein", sagt er mit Blick auf die Tabelle. Zwar liegt der TSV mit 27 Punkten aktuell acht Zähler hinter dem Tabellenzweiten SV Neusorg und auch dem Dritten DJK Seugast (35) zurück. Allerdings hat der TSV erst 16 Spiele ausgetragen, und damit drei weniger als die Konkurrenz. "Meine Mannschaft gibt Gas. Wir wollen versuchen, heranzukommen", kündigt Mößbauer an. Allerdings fällt ein verletzungsbedingter Ausfall schwer ins Gewicht: Abwehrspieler Timo Fischer (23) hat sich am Sonntag ohne gegnerische Einwirkung einen Bänderriss zugezogen und fällt lange Zeit aus.
Der Blick nach oben ist für die SpVgg Neustadt/Kulm als Tabellenneunter naturgemäß überhaupt kein Thema. Mit 17 Punkten sollte die Mannschaft von Trainer Markus Etterer jedoch mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben. Dennoch hofft Malik auf eine schnelle Rückkehr der zuletzt krankheitsbedingt und aus persönlichen Gründen fehlenden Spieler. "Wir werden wieder bessere Leistungen bringen", macht der SpVgg-Funktionär in Optimismus. Von der Pressather Offensivpower könnte sich die SpVgg allerdings ein gutes Stück abschneiden. Am Sonntag verschoss man in der Schlussminute sogar noch einen Foulelfmeter, was zu der Leistung an diesem gebrauchten Tag passte.
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