Triathlet Stephan Pollert qualifiziert sich auf Lanzarote für WM

Der halbe Ironman Lanzarote, auch IM 70.3 nach der Summe der Distanzen in Meilen genannt, gilt als einer der härtesten der Wettkampfszene. Das Schwimmen im welligen Atlantik, die hüglige Strecke mit extremen Winden und die anspruchsvolle Laufstrecke bei sommerlichen Temperaturen verlangen den Athleten regelmäßig alles ab. Stephan Pollert von der DJK Pressath kehrte an den Ort zurück, an dem er sich bereits einmal über die Langdistanz für den Ironman auf Hawaii qualifiziert hatte. Dieses Mal nahm er erfolgreich am Mitteldistanzrennen teil und gewann seine Altersklasse in einem internationalen Starterfeld mit deutlichem Vorsprung.

Der Start zur 1,9 km langen Schwimmstrecke im Yachthafen von Playa Blanca erfolgte als "Rolling Start". Dies bedeutet, dass alle fünf Sekunden zehn Athleten gleichzeitig ins 19 Grad frische Wasser gelassen wurden. Dies entzerrte das riesige Feld der 1200 Teilnehmer und ermöglichte ein einigermaßen ruhiges Schwimmen. Wären da nicht die Wellen und leichte Strömungen. Damit hatte der eine oder andere Schwimmer seine Schwierigkeiten. Nicht jedoch der 60-jährige Pressather, der schon nach guten 33 Minuten aus dem Atlantik stieg.

Die von Beginn an starken Winde auf der Radstrecke forderten nicht nur erheblichen Kraftaufwand, sondern auch enorme Radbeherrschung, eine Fähigkeit, die Pollert mitbringt. Die abwechslungsreiche Strecke mit fordernden Anstiegen führte durch den Nationalpark Timanfaya. Nach insgesamt über 1000 Höhenmetern auf den 90 Kilometern war der DJK-Athlet in 2:52 Stunden mit der schnellsten Radzeit seiner Altersklasse auf Platz eins vorgefahren. Nach flottem Wechsel in die Laufschuhe ging es in der letzten Disziplin über 21 km entlang der Strandpromenade und durch Playa Blanca raus aus der Stadt zum Wendepunkt und wieder zurück. Pollert konnte nach einem soliden Halbmarathon in 1:51 Stunden und einer Gesamtzeit von 5:23 Stunden den Zweitplatzierten um gut zehn Minuten distanzieren. Er holte sich nicht nur den Sieg in der mit knapp 40 Startern besetzten Altersklasse M60 bis 64, sondern qualifizierte sich dadurch auch für die Weltmeisterschaft im August im finnischen Lahti.