Bei den brenzligen Szenen an diesem Sonntag war er immer dabei. Benedikt Gimber war so etwas wie die Hauptperson bei der Partie des SSV Jahn Regensburg gegen Holstein Kiel. Es gab zwei Elfmetersituationen. Einmal wurde der Jahn-Kapitän gefoult, einmal foulte er. Da die Regensburger ihren Elfmeter verschossen, Alexander Mühling aber für die Gäste traf, verloren die Regensburger ihre 300. Zweitliga-Partie in der langen Jahn-Historie mit 1:2 (1:1).
"Völlig unnötig", nannte Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic diese Niederlage. Der Bosnier ruht ja immer in sich selbst, doch dieses Mal war ihm der Ärger ins Gesicht geschrieben: "Das war auch keine Kraftfrage, das war einfach eine Frage der Cleverness" urteilte der Coach, der seinen Jungs vorwarf, nach dem guten Start mit Power-Pressing so ziemlich alles vergessen zu haben: "Wir haben plötzlich überhastet agiert, hatten keine Ballkontrolle mehr." In der guten Phase waren die Regensburger durch ein Kopfballtor von Scott Kennedy (12.), in Führung gegangen. Nichts, aber auch gar nichts, deutete darauf hin, dass die Kieler, bei den denen der Raigeringer und Ex-Clubberer Patrick Erras eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt wurde, in der Oberpfalz irgendetwas zu bestellen hätten. Und doch kamen die Gäste nach 35 Minuten glücklich zum Ausgleich. "Der Schuss war ja eigentlich schon abgeblockt, unser Torwart lag noch am Boden", beschrieb Selimbegovic die Szene. Der Ball fiel Julian Korb überraschend vor die Füße - das 1:1. "Das gibt's doch nicht, die waren mit dem ersten Schuss erfolgreich", jammerte Max Besuschkow.
Das wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn Besuschkow selbst seinen Schuss - aus elf Metern - nur fünf Minuten später genutzt hätte. Kiels Mühling hatte Jahns Gimber mit dem Fußballstiefel den Kopf rasiert - im eigenen Fünfmeterraum. "Das ist deiner", hallte es von der Kieler Bank. Es war seiner. Holstein-Keeper Thomas Dähne entschärfte den schwach geschossenen Strafstoß. Der Fehlschütze war bedient: "Wenn ich den Elfer mache, kippt das Spiel auf unsere Seite."
Es kippte am Ende auf die Kieler Seite, weil die Gäste in der zweiten Hälfte zunehmend Zugriff auf das Spiel bekamen, immer klarer agierten. Und weil sie nervenstärker waren. Nach einem Foul von Gimber ("Ich habe ihn nur leicht berührt") an Finn Porath, zeigte Mühling, wie man Elfmeter verwandelt. Jahn-Keeper Alexander Meyer hatte keine Chance, überhaupt keine.
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