Nach dem Pleiten-Pech-und-Pannen-Jahresauftakt in Darmstadt hat der SSV Jahn Regensburg auch das erste Heimspiel 2023 in den Sand gesetzt. In einer niveauarmen Zweitliga-Begegnung entführte Arminia Bielefeld mit einem 3:1-Sieg alle drei Zähler aus der Oberpfalz. Während die Gäste damit einen wichtigen Auswärtssieg im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga bejubelten, wird die Situation für den SSV Jahn immer ungemütlicher. Schon vor den Sonntagsspielen rutschte der Jahn mit dieser Heimpleite auf den Abstiegsrelegationsplatz 16 ab, danach könnte es noch schlimmer um den Oberpfälzer Zweitligisten stehen.
Der Jahn erwischte einen Start nach Maß: Nach nicht einmal zwei Minuten zwirbelte Sarpreet Singh einen Eckball an den kurzen Pfosten, wo Innenverteidiger Jan Elvedi die Kugel über den Scheitel ins lange Eck gleiten ließ. Eine scheinbar einstudierte Variante, bei der die Bielefelder Hintermannschaft inklusive Keeper Martin Fraisl aber nicht den allerbesten Eindruck hinterließ. Anstatt mit der frühen Führung im Rücken und frischem Selbstvertrauen nun dominant aufzutreten, holte die Heimelf verunsicherte Gäste schnell wieder zurück ins Spiel. Arminia-Mittelfeldmann Sebastian Vasiliadis hämmerte eine Kopfballverlängerung von Janni Serra per Volleykracher unter die Latte zum umgehenden Ausgleichstreffer (14.).
Diese zwei Torraumszenen sollten es im ersten Durchgang schon gewesen sein, beide Teams hatten kaum mehr gefällige Offensivaktionen anzubieten. Zahlreiche Stockfehler, ungenaue Abspiele und Ballannahmen sowie viele Unterbrechungen nach kleineren Foulspielen standen einem flüssigen Fußballspiel im Weg. Sowohl der SSV Jahn als auch die Arminia lieferten den Nachweis, dass die jeweiligen Stärken eher im Spiel gegen den Ball liegen. Mit dem Ball am Fuß hatte kein Team kreative Lösungen parat. Einziger Aufreger in den ersten 45 Minuten war da noch der heftige Kopfcrash von Jahn-Angreifer Prince Owusu und Gegenspieler Guilherme Ramos. Der Bielefelder konnte mit Turban weiterspielen, Owusu dagegen musste mit einem Brummschädel ausgewechselt werden, für ihn kam Andreas Albers in die Partie.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spielniveau zwar etwas besser, doch Kampf blieb nach wie vor hüben wie drüben Trumpf. Beiden Teams war das Bemühen anzumerken, mehr Struktur ins eigene Angriffsspiel zu bekommen, zumeist aber blieb es beim Versuch. Die Arminia hatte zunächst mehr vom Spiel, drei kleinere Möglichkeiten fanden ebenso wenig den Weg ins Ziel, wie die Tor-Annäherungsversuche des SSV Jahn. In der Schlussphase schien es, als gewänne die Heimelf die Oberhand und sei auf dem Weg zum Lucky Punch.
Und wie schon beim Führungstreffer war es die Kombination Flanke Singh, Kopfball Elvedi, die abermals funktionierte. Einziger Makel: Der Videoschiedsrichter verweigerte dem zweiten Treffer des Schweizers die Anerkennung (77.). Wenig später folgte die kalte Dusche für den Jahn. Der eingewechselte Fabian Klos köpfte die Arminia nach einer tollen Einzelleistung und Flanke von Bryan Lasme mit 2:1 in Führung (85.). Bereits in der Nachspielzeit sorgte erneut Klos für den 3:1-Endstand (90.+2).
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.