Die vernichtende Kritik trug er eigentlich noch relativ gefasst vor: "Das war ein Totalabsturz von Anfang bis zum Ende." Wahrscheinlich war Markus Kauczinksi, der Trainer von 1860 München, immer noch zu geschcokt, um richtig laut zu werden.
Das 0:4-Debakel am Sonntagabend beim SSV Jahn Regensburg hatte den Coach so richtig mitgenommen. Der 55-Jährige aus dem Ruhrpott hat schon Schalke trainiert, war beim FC St. Pauli, lange Jahre coachte er den KSC, auch in Dresden saß er schon auf der Bank. So hergespielt wie am Sonntag wurde er selten: "Das muss ich erst einmal verdauen." Alles, was man für ein Derby brauche, habe gefehlt. Die Aufmunterung, dass es nach der Pause etwas besser geworden sei, wischte er wirsch weg: "Das war ja nur ein kurzes Aufbäumen. Das waren zehn Minütchen." Gegen Ende hin brach das Unheil komplett über die Männer aus Giesing herein, als der Jahn seine 1:0-Pausenführung auf 4:0 ausbaute. "Wir waren einfach von der ersten bis zur letzten Minute in allen Bereichen unterlegen." Rumms.
Richtig in Form waren beim Derby eigentlich nur die "Löwenfans". Etwa 4000 waren unter den gut 15000 Zuschauern im Stadion, auch sehr viele aus der nördlichen und mittleren Oberpfalz. Sie sorgten für beste Stimmung und sangen selbst noch, als auf dem Platz der Abgesang stattgefunden hatte. Die "Löwen" taumeln dem Tabellenkeller in der dritten Liga entgegen. Der Trainerwechsel scheint schon verpufft.
Und am Mittwoch droht schon das nächste Desaster: Im Viertelfinale des bayerischen Totopokals geht es zum TSV Aubstadt. Der Dorfklub ist gut in Schuss, Tabellenfünfter der Regionalliga. Die Unterfranken werden am Sonntag ganz genau in die Oberpfalz geschaut haben. Kauczinski sucht für das Spiel fähige Leute: "Jungs, die bereit sind, Dreck zu fressen.













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