Bescherung in der Verlängerung: Die Blue Devils Weiden gewannen bei den Eisbären Regensburg am Mittwoch mit 3:2 (1:2, 1:0, 0:0, 1:0) in der Overtime. Martin Heinisch erzielte bereits nach sechs Sekunden in der Verlängerung den entscheidenden Treffer in Überzahl. In der regulären Spielzeit hatten Matt Abercrombie und Herbert Geisberger für die Devils sowie Nikola Gajovski und Peter Flache für die Eisbären getroffen. Während der Tabellenführer die vierte Pleite in Folge kassierte, feierten die Blue Devils den dritten Sieg in Serie und den siebten Erfolg aus den letzten acht Begegnungen.
Regensburgs Trainer Igor Pavlov war bei der Pressekonferenz entsprechend bedient: "Weiden war kämpferischer, bissiger und williger", lautete sein einziges, kurzes Statement. Ken Latta dagegen freute sich, dass sein taktischer Kniff aufgegangen war: "Aufgrund unserer Ausfälle mussten wir die Taktik umstellen. Wir wollten einfaches Eishockey spielen und auf die Fehler der Regensburger warten." Dieser Plan ging auf, zumal seine Schützlinge dem Tabellenführer in punkto Einsatz voraus waren. "Wir haben heute gut gekämpft und das Spiel über den Kampf gewonnen."
Die Devils mussten bereits vor Spielbeginn einen weiteren personellen Rückschlag verdauen. Marco Pronath hatte sich gegen Selb eine Handverletzung zugezogen und musste in Regensburg passen. Dafür stürmte Barry Noe an der Seite von Matt Abercrombie und Marcel Waldowsky. Herbert Geisberger rückte zudem in die Sturmreihe zu Martin Heinisch und Tomas Rubes. Da auch Marco Habermann nicht zur Verfügung stand, bot Coach Ken Latta lediglich drei Reihen auf, während die Eisbären mit vier kompletten Reihen "volle Kapelle" vermeldeten.
Die Begegnung hatte bei weitem nicht so viel Pfeffer wie noch das Duell mit den Selbern und plätscherte eher vor sich hin. Zwar verzeichneten die Hausherren Vorteile, doch das erste Tor des Tages gelang den Weidenern. Nach sieben Minuten fiel die Scheibe Matt Abercrombie vor den Schläger, und der Kanadier ließ sich nicht zweimal bitten. Die Führung währte allerdings nur etwas länger als eine Minute, dann glich Nikola Gajovsky nach einem Gestocher vor dem Tor von Devils-Keeper Daniel Filimonov aus.
Nach 13 Minuten stellten enorme Eisprobleme in der Donau-Arena die Nerven der Akteure auf eine harte Probe. Der Unparteiische Ulpi Sicorschi schickte die Spieler zur vorzeitigen Drittelpause in die Kabine und rief den Eismeister auf den Plan. Nach fast 45-minütiger Unterbrechung, kurzzeitig stand auch ein Abbruch zur Disposition, ging es erst weiter. Und die Regensburger kamen weitaus stärker zurück aufs frisch präparierte Eis und drückten die Gäste in die Defensive. Peter Flache schoss die Eisbären noch vor dem Drittelende in Führung (19.).
Ohne Pause ging es nahtlos in den zweiten Abschnitt. Und die Eisbären hielten den Druck weiter aufrecht. Dank eines starken Filimonov im Kasten und großen defensiven Kampfs aber blieben die Devils im Spiel. Als Jakob Weber die erste Regensburger Strafzeit absaß, schlugen die Weidener zurück. In Überzahl bediente Tomas Rubes mustergültig Herbert Geisberger, der direkt abzog und zum Ausgleich traf (32.). Eine weitere Überzahlsituation direkt im Anschluss blieb zwar ungenutzt, doch die Latta-Schützlinge waren nun wieder besser im Spiel und begegneten dem Favoriten auf Augenhöhe.
Das Schlussdrittel gestaltete sich völlig offen und ausgeglichen. Beide Kontrahenten ließen je eine Überzahlsituation ungenutzt. Ein Unterschied zwischen dem Tabellenführer und dem Achtplatzierten war nie auszumachen. Eine Sekunde vor dem Ende der regulären Spielzeit handelte sich Regensburgs Richard Divis noch zwei Strafminuten ein, die den Eisbären zum Verhängnis werden sollten. Die Devils starteten in Überzahl in die Overtime und schlappe sechs Sekunden waren dort absolviert, als Martin Heinisch ein Abercrombie-Zuspiel zum Sieg für die Blue Devils verwertete.
Weiter geht’s für die Blue Devils mit dem Doppel-Vergleich gegen den Höchstadter EC: Am Freitag um 20 Uhr in der Hans-Schröpf-Arena und am Sonntag (18 Uhr) in Höchstadt. Die Mittelfranken rangieren derzeit drei Zähler hinter den Blue Devils auf Rang neun.
Eisbären Regensburg - Blue Devils Weiden n. V. 2:3 (2:1, 0:1, 0:0, 0:1)
EV Regensburg: Holmgren – Bühler, Heider, Schütz, Vogel, Weber, Tippmann, Schiller, Birner – Flache, Gajovski, Divis, Tausch, Keresztury, Ontl, Böhm, Schwarz, Franz, Sauer, Kroschinski, Herrmann
Blue Devils Weiden: Filimonov – Schusser, Deichstetter, Herbst, Bäumler, Schreyer, Voigt – Heinisch, Rubes, Geisberger, Waldowsky, Abercrombie, Noe, Wolf, Kirchberger, Lehner
Tore: 0:1 (7.) Abercrombie (Waldowsky, Noe), 1:1 (8.) Gajovsky (Flache, Heider), 2:1 (19.) Flache (Divis, Gajovsky), 2:2 (32.) Geisberger (Rubes, Abercrombie), 2:3 (61.) Heinisch (Rubes, Abercrombie) – Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi – Zuschauer: 2419 – Strafminuten: Regensburg 8, Weiden 4













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.