Skilangläufer Alois Gmeiner denkt noch lange nicht ans Aufhören

Schönkirch bei Plößberg
04.07.2022 - 22:04 Uhr

Er läuft und läuft und läuft. Auch mit 71 Jahren geht Alois Gmeiner engagiert seiner großen Leidenschaft nach. Aktuell ist er auf Skirollern oder mit dem Rad unterwegs. Er weiß, dass im Sommer die Grundlagen für den Winter gelegt werden.

Training auf Skirollern: Der 71-jährige Skilangläufer Alois Gmeiner bereitet sich auf den nächsten Winter vor.

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“ Diese Fußballer-Weisheit des ehemaligen Bundestrainers Sepp Herberger gilt auch für andere Sportarten. „Nach dem Winter ist vor dem Winter“, weiß zum Beispiel auch Senioren-Skilangläufer Alois Gmeiner. Der 71-Jährige aus Schönkirch (Gemeinde Plößberg, Landkreis Tirschenreuth) ist nicht nur im Winter in der Loipe, sondern auch in den Sommermonaten auf den Straßen unterwegs.

Der gelernte Eisendreher, der seit acht Jahren in Rente ist, ließ sich auch vom Coronavirus den Spaß am Sport nicht vermiesen. Ende des Winters 2020 setzte die Pandemie das Haltesignal, im Winter 2021 gab es überhaupt keine Wettkämpfe. „Aber das Training habe ich trotz Corona beibehalten“, erzählt Gmeiner, der auch mit 71 Jahren fast täglich schuftet. „Circa 150 Kilometer pro Woche, im Winter in den Loipen, überwiegend auf der Silberhütte, im Sommer auf Skirollern und mit dem Rad auf den Straßen.“

Der Lohn für die unzähligen Trainingsstunden waren für Gmeiner tolle Platzierungen bei sechs Läufen im vergangenen Winter. Bei minus 17 Grad belegte er beim Pustertaler Skimarathon über 62 Kilometer unter 146 Teilnehmern den 49. Gesamtplatz. Gmeiners Zeit von 3:57 Stunden reichte für den Sieg in der Altersklasse (AK) 70 (14 Starter).

Auch beim König-Ludwig-Lauf in Oberammergau, Deutschlands größtem Skimarathon, gewann der Schönkircher die AK70 (18 Starter). Die 43 Kilometer absolvierte er in 2:19:43 Stunden, das bedeutete in der Gesamtwertung unter 536 Teilnehmern den 125. Rang.

Beim „Karlu Bev“ in Boci Dar (Tschechien) gingen 144 Teilnehmer über 39 Kilometer in die Loipen. Gmeiner wurde in 2:23:16 Stunden Gesamt-41. und Zweiter in der AK (20 Starter), wobei hier ab Herren 60 nur in einer Altersklasse gewertet wurde.

„Der Saisonhöhepunkt waren die zehn Tage in Schweden“, erzählt Gmeiner von der erneuten Teilnahme am traditionsreichen Wasalauf. Es waren bereits seine Wettkämpfe Nummer acht und neun in Skandinavien – mit beachtlichen Erfolgen angesichts von sechs Podestplätzen: Zwei Mal Erster über 45 Kilometer sowie je zwei Mal Zweiter und Dritter über 90 Kilometer. In den drei weiteren Rennen landete er in den „Top 10“.

In diesem Jahr startete Gmeiner über beide Distanzen, zum insgesamt siebten Mal über 90 Kilometer und zum zweiten Mal über 45 Kilometer. Über die kurze Strecke waren 1200 Teilnehmer am Start. In 2:23:38 Stunden gewann er die AK70 (63 Starter) und belegte in der Gesamtwertung den 53. Platz. 18000 Teilnehmer wagten sich auf die lange Distanz von Sälen nach Mora. Gmeiner legte die 90 Kilometer in 5:04:10 Stunden zurück. Die Ergebnisse: Platz 1195 im Gesamtklassement und Zweiter unter 139 Teilnehmern in der AK70.

Ein würdiger Saisonabschluss war der Skadi Loppet in Bodenmais über 42 Kilometer. Bei sehr guten Verhältnissen gingen im Bayerischen Wald 230 Skilangläufer in die Loipen. Gmeiner benötigte 2:35:11 Stunden und wurde damit 98. in der Gesamtwertung. In der AK70 (9 Teilnehmer) belegte er den zweiten Platz.

Auch mit 71 Jahren denkt der für den SV Schönkirch startende Skilangläufer noch lange nicht ans Aufhören. „So lange ich konkurrenzfähig bin und in der Altersklasse vorne mitlaufen kann, werde ich weitermachen. Mein Sommerprogramm werde ich voll durchziehen“, sagte Gmeiner, der noch drei Jahre in der AK70 laufen kann. Für den kommenden Winter ist er bereits für den Wasalauf 2023 in Schweden gemeldet und beim König-Ludwig-Lauf in Oberammergau ist er als Klassensieger 2022 sowieso startberechtigt.

 
 

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