Der Aufdruck auf der Rückseite der Meistershirts führt in die Irre: „#chaosteam“ steht da. Dabei hatten die Damen der HSG Nabburg-Schwarzenfeld doch in dieser Spielzeit total Struktur. 22 Spiele, 21 Siege – mit nur einer Niederlage wurden sie Meister der Bezirksoberliga und steigen in die Handball-Landesliga auf. Im letzten Saisonspiel am Samstag gegen die HG Eckental siegten sie noch einmal deutlich mit 38:20. Vielleicht bezieht sich das mit dem Chaos auf das, was Verena Luley (29) danach schmunzelnd beschrieb. „Wir kennen uns ja selbst ganz gut. Wir sind manchmal sprunghaft, haben in den vergangenen Jahren auch mal gegen schwächere Gegner verloren.“ Diese alten Muster gab es in dieser Saison allerdings kaum. „Wir wussten, wir können uns da nichts erlauben, kein Larifari“, ergänzt Luley, die so etwas wie die Spielführerin ist, sich auch um viele organisatorische Sachen kümmert.
Nur am Anfang habe sie etwas am Ziel Meisterschaft gezweifelt, sagt sie. Das erste Spiel gegen den Hauptkonkurrenten HV Oberviechtach wurde mit Müh und Not gewonnen. "Da waren wir schon mit sieben Toren in Rückstand gelegen. Am Ende haben wir mit einem Tor Unterschied gewonnen", erinnert sich Trainer Bernd Eckl (48), der von einem holprigen Saisonstart sprach. Denn das zweite Spiel beim HC Forchheim wurde klar verloren. Das habe auch mit der Vorbereitung zu tun, erklärt er. "Zudem war an diesem Tag die halbe Mannschaft wegen eines Junnggesellenabschieds nicht da." Ab dann lief es. Die Mechanismen griffen, wie es Luley beschrieb: "Wir haben uns in den letzten Jahren sehr gut eingespielt." Auch für Luley und Eckl war spätestens nach den Rückspiel-Siegen gegen Oberviechtach (Eckl: "Die haben nicht nachgelassen") und Forchheim im Januar klar, dass der Landesligaaufstieg perfekt gemacht wird. Der Trainer lobt auch den Fleiß der Mannschaft: "Ich hatte nie weniger als 10, 12 Spielerinnen im Training." Der Stamm bleibe auch in der Landesliga zusammen, sagt die Wernbergerin Luley. Nur Christina Vogel verlasse den Verein Richtung Amberg. Alle anderen hätten für die kommende Saison zugesagt.
Dann geht wieder in die Landesliga. "Das ist schon ein großer Schritt", sagt Luley. In den vergangenen Jahren spielte die HSG schon einige Male auf Verbandsebene. "Wie gesagt: Wir sind gut im Kollektiv, brauchen uns da sicherlich nicht zu verstecken", meint Luley, die mit der Handball-Spielgemeinschaft aus Nabburg und Schwarzenfeld schon einige Spielzeiten in der Landesliga absolviert hat. Auch Trainer Eckl malt überhaupt nicht schwarz, obwohl es, wie er vermutet, wieder einen verstärkten Abstieg geben wird. Aber die HSG müsse damit ja nichts zu tun haben, erklärt er ganz selbstbewusst und lacht: "Mit einem Mittlefledplatz wäre ich sehr zufrieden." Dann dürfen seine Mädeöls vom "Chaosteam" allerdings nicht in alte Muster verfallen.
Saison-Statistiken
- HSG-Bilanz: Platz 1 mit 21 Siege und 1 Niederlage, 42:2 Punkte, 700:453 Tore
- Beste HSG-Torjägerinnen: Anja Hirschmann 134 Tore (21 Spiele); Carina Schärtl (ehemals Czichon): 118 Tore (19 Spiele): Anna Stubenvoll 109 Tore (20 Spiele); Kerstin Weh 15 (17 Spiele)
- Beste Torjägerin der BOL: Tina Lottner (HV Oberviechtach) 176 Tore (22 Spiele)
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