Dieses Ziel steht über allem: "Ja, da wollen wir hin. Das will ich mal erleben." Thorsten Altmann will nach Japan, zu den Paralympics, die ab Ende August nächsten Jahres in Tokio ausgetragen werden. "Das letzte Mal war 2008 in Peking eine deutsche Mannschaft dabei", erzählt der Rollstuhl-Rugby-Nationalspieler aus Schwarzenfeld (Kreis Schwandorf).
Um in Tokio dabei sein zu können, müssen die Spieler dieser harten Sportart schon ein Jahr zuvor topfit sein, denn "Shorty" Altmann und Kollegen haben in vier Wochen die erste Chance, sich zu qualifizieren: bei der Europameisterschaft im dänischen Vejle. Auch auf die freut sich der Oberpfälzer schon wahnsinnig: "Das ist keine Routine, da ist immer Anspannung da." Für den 29-Jährigen Rollstuhl-Rugby-Spieler ist es seine dritte EM-Teilnahme nach 2015 in Finnland und 2017 in Deutschland. "England und Frankreich sind sie Favoriten, uns zähle ich ein bisschen zu den Mitfavoriten", schätzt Altmann die EM-Lage ein. Zunächst müssen die Deutschen, die vor zwei Jahren "nur" Sechster waren, die Gruppenphase mit Spielen gegen Frankreich, Schweden und die Niederlande überstehen. Acht Teams sind insgesamt in Dänemark dabei. Die beiden EM-Finalisten haben das Tokio-Ticket sicher, der Dritt- und Viertplatzierte hat noch über ein Quali-Turnier die Chance, nach Japan zu kommen.
Erst einmal ist Altmann froh, nach Dänemark zu dürfen. "Ich habe schon ein bisschen um die Nominierung gezittert", berichtet er. Altmann ist zwar ein sehr erfahrener Spieler, doch Bundestrainer Christoph Werner hatte vergangenes Jahr einen Umbruch ausgerufen. Das war auch schon Mitte Februar bei Altmanns Heim-Länderspiel in Schwarzenfeld zu sehen, als viele junge Spieler gegen Österreich Einsatzzeiten bekamen. Werner weiß aber, was er an Altmann hat. Nun steht der Oberpfälzer im Zehn-Mann-Kader, von dem immer vier Spieler mit ihren Rollstühlen auf dem Parkett sein werden. "Wir sind eine fitte, junge hungrige Truppe", verspricht Altmann forsche Auftritte der Deutschen in Dänemark. Und wenn's so käme, wäre Tokio wohl kein Traum, sondern Realität.
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