München
26.10.2021 - 22:16 Uhr

Sechzig siegt: Hexer Hiller und ein Tollhaus an der Grünwalder Straße

Was für ein Pokalabend. 1860 München wird zum Zweitliga-Schreck und haut auch Schalke aus dem DFB-Pokal. Der Sieg hat vor allem zwei Namen.

Da drehen selbst „Löwen“ am Rad: Die Sechziger bejubeln das Siegtor von Stefan Lex (Dritter von rechts) in der 5. Minute. Bild: Angelika Warmuth
Da drehen selbst „Löwen“ am Rad: Die Sechziger bejubeln das Siegtor von Stefan Lex (Dritter von rechts) in der 5. Minute.

Ach wär nur jeden Tag Pokal, werden sich die Fans von 1860 München gedacht haben. Die „Löwen“ warfen am Dienstagabend in einem mitreißenden Spiel Schalke 04 in der 2. Runde des DFB-Pokals mit 1:0 (1:0) aus dem Wettbewerb und eliminierten nach Darmstadt 98 den zweiten Zweitligisten. Das Tor des Abends vor 15 000 tobenden Fans an der Grünwalder Straße erzielte Stefan Lex schon nach fünf Minuten.

Die Sieger schleppten sich nach der Partie in die Westkurve und ließen sich von den Anhängern feiern. Neben dem starken Lex war vor allem Torwart Marco Hiller der Matchwinner. Hexer Hiller entschärfte alles, was aufs Tor kam.

1860-Trainer Michael Köllner schwärmte nach dem Schlusspfiff von „einer magischen Nacht“ für seine Spieler und die „Löwen“-Fans. Schalke-Coach Dimitrios Grammozis war dagegen bedient: „Wir haben den Anfang verpennt. Mit zehn Mann hatten wir gute Möglichkeiten, aber der Ball wollte nicht rein. Wir sind enttäuscht.“

Auf Giesings Höhen war gleich Dampf auf dem Kessel. Köllner ließ die „Löwen“ los. Voller Einsatz, kein Zentimeter zurück. Sascha Mölders setzte sich rechts im Strafraum robust durch, passte zu Stefan Lex und der nagelte den Ball mit Hilfe des Aluminiums in die Schalker Maschen (5). Schalke schüttelte sich und hatte in der 16. Minute die Ausgleichschance. Doch Hiller rettete stark gegen Marius Bülter. Auf der Gegenseite hätte Lex den Kessel zum Bersten bringen können, doch aus zehn Metern hämmerte er den Ball ans Aluminium. Die Schalker waren vor allem durch Rodrigo Zalazar gefährlich. Der Uruguayer war oft erst im letzten Augenblick zu stoppen. In der zweiten Hälfte brodelte der Kessel weiter. Erst recht, als Schalkes Malick Thiaw nach einer Notbremse gegen Lex die Rote Karte sah. Die Unterzahl ließen sich die Schalker aber nicht anmerken. Nach gut einer Stunde brachten sie den vorher geschonten Zweitliga-Torschützenkönig Simon Terodde.

Doch die Gastgeber hielten leidenschaftlich dagegen, selbst die verletzungsbedingten Wechsel sprengten die Defensivkette nicht. Die Sechziger hatten auch die ein oder andere Konterchance, doch Ralf Fährmann im Schalker Tor war ebenfalls glänzend aufgelegt Das galt aber noch mehr für „Löwen“-Keeper Hiller. Bülter, Terodde oder Zalazar – der „Löwen“-Hexer war immer zur Stelle. Und als Schalkes Kapitän Victor Palsson in der Nachspielzeit den Ball in die zweite Etage nagelte, war die Sensation perfekt. Und es war klar, wohin die Münchener Fans jetzt wollen: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“

Luhe-Wildenau14.10.2021
 
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