Lag es an der laschen Einstellung der Gäste, oder an der starken Leistung der Rohrbach-Truppe? Wahrscheinlich war es eine Kombination aus beidem. Beim Warmlaufen konnte einem als Fan der Sulzbacher Handballer schon angst und bange werden. Gefühlte zehn Zentimeter größer und zehn Kilo schwerer im Schnitt präsentierte sich der Favorit aus Cham, da wurde auf den Tribünen meist nur über Schadensbegrenzung gesprochen.
Doch HC-Trainer Christian Rohrbach machte aus der Not eine Tugend und setzte seinen einzigen Vorteil, die Schnelligkeit, in einer mega-offensiven 3-3-Abwehr dagegen. Davon zeigten sich die Gäste erst einmal überrascht und fanden kein Mittel gegen die aufdringlichen Gastgeber. Schnell stand es 5:1 für den HCS, weil die flinken vorgezogenen Spieler Ströhl, Dujcak und Luber die hochgelobte Rückraumachse der Chamer völlig aus dem Spiel nahmen. Die Verzweiflungswürfe der Gäste bereiteten dem bärenstarken Martin Feldbauer im Tor kaum Probleme und so bauten die Herzogstädter den Vorsprung bis zur Pause auf sechs Treffer aus (15:9).
Wer nun glaubte, dass die Chamer mit einer anderen Einstellung ihre zumindest auf dem Papier vorhandenen Vorteile nutzen würden, sah sich getäuscht. Auch die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte gehörten klar den viel engagierteren Gastgebern, und spätestens beim 18:10-Zwischenstand lag die Sensation in der Luft.
Doch eine Verletzung von Kristian Forster und die Rote Karte von Filip Dujcak (drei Zeitstrafen) schwächten den ohnehin schon kleinen Kader der Gastgeber noch einmal enorm. Cham witterte nun Morgenluft und nutzte die Umstellungsphase der Gastgeber aus. Fünf Minuten später stand es jetzt nur noch 19:16, doch dann fanden die Sulzbacher wieder einen Helden: Der junge Markus Plößl übernahm Verantwortung und sicherte den Vorsprung (22:18) bis in die Schlussphase. Mit viel Kampfgeist und Siegeswillen ließen die Sulzbacher jetzt nichts mehr anbrennen und so war die Sensation nach dem 26:23-Endstand perfekt.Trainer Rohrbach lobte nach der Partie vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit des Teams, aus dem keiner herausragte, aber alle auf Top-Level spielten.
HC Sulzbach:Tor: Feldbauer, Prasse. Feld: Dujcak (8/5), Daniel Luber (4), Plößl (4), Stiegler (3), Forster (3), Ströhl (1), Fort (1), Meta (1), Hausner (1), Johannes Luber, Schwegler
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